Rund zehn Besucher sitzen im Kreis und schlagen Feuersteine aneinander. Ihr Ziel ist klar: Feuer machen. Die Glutnester sind bereits vorbereitet. Jetzt muss nur noch der Funke überspringen. Wenn ein kleiner glühender Punkt zu sehen ist, muss mit Gefühl gepustet werden. Zuerst qualmt es, dann erscheint die Flamme und die Gesichter fangen an zu leuchten.
Die Prähistorie bezeichnet den ältesten Zeitabschnitt der Menschheitsgeschichte, aus dem keine schriftlichen Überlieferungen vorliegen. Die Steinzeit ist die frühste Epoche der Menschheitsgeschichte und liegt rund 2,6 Millionen Jahre zurück. "Das Ziel des Préhistomuseum ist es, unsere Besucher einzuladen, die Prähistorie durch die Abenteuer des Homo sapiens zu entdecken. Wir haben Entdeckungspfade erstellt. Es ist interaktiv, es ist sensorisch, es ist immersiv", sagt Museumsdirektor Fernand Collin.
Estelle Poulet und ihre beiden Jungs sind im Jagd-Areal unterwegs. Zwischen Bäumen und Sträuchern finden sie Füchse, Nashörner und Mammuts. Wie ein Feuer entzündet wird, haben sie bereits gelernt. Die Familie ist aus dem südfranzösischen Cannes angereist. Die Kids haben Sommerferien. "Es ist das zweite Mal, dass wir nach hier gekommen sind. Die Aktivitäten für die Kinder sind super. Wir spazieren in der Natur. Einfach Klasse."
Wie haben unsere Vorgänger gekocht und gegessen? Wie haben sie gebaut und welche Werkzeuge haben sie benutzt? Wie haben sie untereinander interagiert? Das Préhistomuseum versucht den Facettenreichtum der Prähistorie darzustellen. "Wir wollten ein Museum schaffen, das wissenschaftlich sehr streng bleibt, aber die Mittel findet, dieses Wissen möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen", erklärt Fernand Collin. Dem Museum gelinge es, selbst Menschen zu erreichen, die generell keine Museen mögen.
Wer also keine Lust hat, interessante Texttafeln durchzulesen, wie sie in der permanenten Ausstellung im Hauptgebäude zu finden sind, der erkundet das Gelände, nimmt an einem der vielen Workshops teil oder geht einfach auf Mammut-Jagd.
Infos zu den Öffnungszeiten und Preisen findet man auf der Webseite des Préhistomuseums.
Dogan Malicki