Es ist schon der dritte Tag der Singwoche, und auch wenn Guido Niessen meint, man spüre schon etwas Müdigkeit bei den kleinen Sängern, ist den Kindern das nicht anzumerken. Sie sind mit Begeisterung dabei - so wie Lynn, Lea und Emma.
"Man singt sehr viel und hat auch Spaß mit den anderen Kindern zu spielen, und man findet neue Freunde", erzählen sie. Und dafür gibt es genügend Zeit. Denn die Gruppe ist fünf Tage lang zusammen. Sie übernachten alle in der Jugendherberge, geprobt wird im Athenäum.
Es ist die 36. Singwoche für Kinder. Guido Niessen freut sich immer wieder zu erleben, wie die Acht- bis Zwölfjährigen in der Musik aufgehen. "Die Kinder machen immer sehr begeistert mit. Zehn der 35 Kinder sind schon in der Musikschule. Und bei den anderen Kindern wird es sicher auch im Elternhaus gefördert."
Wer einmal Feuer gefangen hat, kommt immer wieder - so wie die 17-jährige Karla aus Mürringen. Sie hat schon als Grundschülerin an der Singwoche teilgenommen. Mittlerweile nimmt sie sogar Gesangsunterricht. Eine Woche mit Gleichgesinnten zu verbringen macht ihr immer noch Freude. "Nach dem Frühstück ist gemeinsames Singen. Dann werden die einzelnen Stimmen aufgeteilt. Dann gibt es noch kreative Ateliers. Nach dem Mittagessen wird wieder gemeinsam gesungen, und abends gibt es verschiedene Aktivitäten. Gestern waren wir im Kino."
Das vielseitige Programm haben Projektleiterin Katrin Greven und ihr Team ausgearbeitet. "Der Gesang steht natürlich im Mittelpunkt. Aber wir machen auch Textbearbeitung. Rhythmus kommt dazu, Kunst, Sport und Freizeitaktivitäten", erklärt Katrin Greven.
Die Singwoche für Jugendliche feiert ein kleines Jubiläum: Sie findet zum 30. Mal statt. 16 Teilnehmer sind es dieses Jahr in der Jugendgruppe, fünf mehr als beim letzten Mal. Sam aus Raeren ist einer von drei Jungen. "Ich mache selber auch aktiv Musik in der Schülerband und spiele Bass. Aber das Singen macht mit auch sehr viel Spaß."
In manchen Familien ist es schon die zweite Generation, die dabei ist. Eine 15-jährige Schülerin hat sich von ihrer Mutter begeistern lassen, die selbst als Kind an der Singwoche teilgenommen hat. "Ich komme aus Bree und spreche Niederländisch. Ich fahre extra eine Stunde hierher, weil es mir so viel Spaß macht."
Dirigentin Daniela Rauw studiert das Programm mit den Jugendlichen ein. Sie ist zum ersten Mal als Dozentin der Singwoche dabei und probt mit ihnen für das Abschlusskonzert am Freitagabend in der St. Vither Pfarrkirche. "Ich war erstaunt: Sie lernen sehr schnell. Wir haben natürlich noch was zu tun. Aber es wird schön am Freitag, und es wird sich lohnen, zuzuhören."
Michaela Brück