Simpel und gut: Das Lied "Links Rechts" von Snollebollekes ließ die Niederländer schon vor der EM hüpfen. In den letzten Wochen wurde kein Oranje-Sieg ohne diesen Song gefeiert. Nach dem 2:1 gegen die Türkei im Berliner Olympiastadion war das nicht anders.
Die Oranje-Fans hoffen, dass auch Mittwochabend wieder vor Freude gehüpft wird, zum Beispiel in der Eckkneipe "'T Vereinshoes" in Vaals. Die Atmosphäre ist warm mit viel Holz und vielen Bildern, die an die alten Zeiten erinnern. Will Bellfroid ist damit beschäftigt, die Holzhocker in Position zu bringen. Die Stimmung sei in den letzten Wochen immer wieder klasse, erklärt er. "Jeder hat Spaß und es geht auch immer fair zur Sache. Es wird auch immer applaudiert, egal für wen das Tor fällt."
Seit 23 Jahren ist der 70-Jährige der Inhaber der Kneipe, die momentan sehr orange dekoriert ist. Nachdem die Hocker ihre Plätze gefunden haben, stellt sich Will Bellefroid auf die Zehenspitzen und greift nach einem kleinen Metallring. Eine große Leinwand verdeckt nun ein Fenster.
Noch wird hier Kaffee serviert, aber das wird sich im Laufe des Tages sicherlich ändern. Das Spiel darf kommen. Seine Einschätzung: "Ich weiß nicht, wie das Spiel ausgeht, aber ich hoffe natürlich, dass die Niederländer gewinnen. Immer positiv bleiben."
Mitarbeiter Marino D’adaro ist mit den meisten Spielen der Niederländer unzufrieden. Das Spiel gegen die Türkei fand er aber gut. Er tippt für das Halbfinale auf einen knappen Sieg für die Niederländer. Seit fünf Jahren arbeitet er in der Eckkneipe. Stress oder Aufregung? Fehlanzeige. "Das ist Arbeit zum Genießen. Die Atmosphäre während der EM ist ganz besonders."
Im Gegensatz zur Kneipe ist Vaals kaum dekoriert. Orange Flaggen oder Fähnchen auf der Hauptstraße sieht man kaum, nichts weist auf die Europameisterschaft hin. Dass die Niederländer am Mittwochabend spielen, haben aber die meisten auf dem Schirm. "Ich finde, dass die Niederländer gut spielen. Zugegeben, sie könnten noch ein paar mehr Tore machen", findet Danis.
Er glaubt fest daran, dass die Niederländer gewinnen werden. Verfolgen wird er das Spiel von Zuhause aus, mit seiner Frau und den Kindern. "Wenn sie ins Finale einziehen, dann schaue ich mit das Spiel am Sonntag in einem Café an."
Dogan Malicki