Man meint das Heulen der Motoren schon zu hören - und auch der vor dem Malmundarium platzierte Bolide lässt es erahnen: Das Formel-1-Fieber steigt. Vanessa Maes, die Direktorin von Spa Grand Prix, rechnet am Rennwochenende des 26. bis 28. Juli auf der Strecke von Spa-Francorchamps mit vollbesetzten Rängen. Nur noch rund 1.500 Eintrittskarten seien zu haben, sagt sie.
Mehr als 300.000 Zuschauer werden an den drei Tagen insgesamt erwartet. Diese Menschenmassen so zu steuern, dass sie rechtzeitig an der Strecke sind und später auch die Rückfahrt klappt, ist eine riesige Aufgabe. Auch die Mitarbeit der Besucher sei gefordert, sagt Sébastien Joris, Koordinator der föderalen Polizei Lüttich.
"Die Formel-1-Freunde sollten im Vorfeld wissen, wie sie anreisen und wo sie hin müssen. Parkscheine können nicht vor Ort gekauft werden. Außerdem dürfen gewisse Gegenstände nicht mit an die Rennstrecke genommen werden - darunter zum Beispiel Sonnenschirme. Die werden am Eingang beschlagnahmt", betont Joris.
Die Polizei bekommt während des Rennwochenendes Amtshilfe von Kollegen aus den Nachbarländern Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. "Dadurch können wir besser auf die Bedürfnisse der ausländischen Gäste eingehen, aber auch Störungen vorbeugen", so Joris. Denn wer meine, sich außerhalb des eigenen Landes anonym unangemessen verhalten zu können, denke vielleicht zweimal darüber nach, wenn Polizisten aus dem eigenen Land vor Ort seien.
Auf Malmedy und Stavelot habe das Formel-1-Wochenende große wirtschaftliche Auswirkungen, so Malmedys Bürgermeister Jean-Paul Bastin. "Unter anderem, weil die Hotels und Restaurants aufgrund der Besucher, aber auch wegen der Rennställe und ihrer Mitarbeiter auch in diesem Jahr erneut voll besetzt sind", sagt Bastin.
Die Region wird wie jedes Jahr dank der Formel 1 ein Wochenende lang im Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit stehen. Aber wie lange noch? Der Vertrag zwischen der Rennstrecke Spa-Francorchamps und der Formel 1 läuft nach dem Grand Prix 2025 aus. Verhandlungen über eine Verlängerung stehen an, ließ Vanessa Maes durchblicken.
Moritz Korff