Normalerweise war sie immer vor den Kindern in der Schule. Aber zum Abschied wurde Schulleiterin Karin Plumacher zu Hause abgeholt und alle mussten auf sie warten. Erst gab es eine kleine Ehrenrunde im Cabrio vorbei an den winkenden Kindergartenkindern. Dann folgte ein herzlicher Empfang von der ganzen Primarschule. Da war Karin Plumacher überwältigt und einen Moment lang sprachlos.
Die Schüler haben kleine Texte zum Abschied geschrieben. So bleiben die schönen Erinnerungen noch länger wach. Karin Plumacher ist jedenfalls gerne Schulleiterin gewesen. "Große Herausforderungen sind dabei. Es gibt auch Probleme. Aber es gibt auch ganz viele schöne Momente. Und die kann man auch genießen."
Das Eupener Athenäum ist ein roter Faden im Leben von Karin Plumacher. Hier ist sie selber vom Kindergarten bis zum Abitur in der Schule gewesen, hat nach dem Studium auch gleich hier unterrichtet. Zwischendurch war sie Lehrerin in der Gemeinde Lontzen, um anschließend als Schulleiterin zum Athenäum zurückzukehren. Langweilig wurde es nie. Wie sollte es auch anders sein, in einer Schule mit 75 Lehrpersonen und über 550 Schulkindern?
"Es tut sich immer was. Eine gute Schulleiterin muss sich auch um die Schulentwicklung sorgen und mit der Zeit gehen", sagt Plumacher. Eine Aufgabe, die Lisa Göbbels übernehmen wird. Erstmal für ein Jahr - dann will die 31-Jährige entscheiden, ob sie sich dauerhaft um die Stelle bewirbt. "Ich bin froh, eine Nachfolgerin zu haben. Ich habe ihr schon viel erklärt. Sie muss besonnen sein, sich alle Anliegen anhören, sowohl der Kinder, der Eltern als auch der Lehrpersonen. Entscheidungen sollten gut reflektiert sein. Selbst mal eine Nacht darüber schlafen, um dann erst die Entscheidung zu treffen."
Lisa Göbbels war zuletzt Dozentin an der Autonomen Hochschule Ostbelgien (AHS). Vielen dürfte sie als ProDG-Abgeordnete im Parlament bekannt sein.
Manuel Zimmermann