Jeder, der das Hohe Venn besucht, soll es mit all seinen Sinnen erleben und entdecken können! Da das Hohe Venn aber so groß ist und die meisten immer dieselbe Spazier-Route aussuchen, hat sich die Tourismusagentur Ostbelgien (TAO) etwas Neues ausgedacht: mit aufgezeichneten Geräuschwelten das Interesse der Venn-Besucher auf andere Wege lenken, auf neue Naturpfade locken.
"Diese Audiodateien werden es ermöglichen, die Leute zu weniger bekannten Wanderungen zu orientieren. Sie werden dann von zu Hause aus schon diese Audiodateien anhören können und das Venn eigentlich schon beim Surfen erleben können", erklärt Murron Bonhomme von der TAO. "Wenn sie dann vor Ort sind, werden sie es noch einmal neu entdecken. Der Grund ist, diese weniger bekannten Touren nach vorne zu heben, also zu zeigen, dass es auch etwas Anderes gibt im Hohen Venn als nur die bekannten Touren und die bekannten Orte."
In der Projektbeschreibung ist deshalb die Rede von einer "Dezentralisierung" touristischer Achsen. Mit anderen Worten: Es tummelt sich immer alles und jeder an denselben Stellen im Hohen Venn. "Das Projekt dient dazu, den Menschen zu zeigen, dass man die Erfahrung vom Hohen Venn auch irgendwo anders machen kann als beim Signal de Botrange oder bei Baraque Michel."
Die TAO hat den Klangkünstler Nicolas Allard aka Olvo damit beauftragt, die Geräuschwelten des Hohen Venns aufzuzeichnen. Im Internet will die Tourismusagentur damit die Menschen auf die bislang unüblichen Pfade locken. Die Menschen werden eine Mischung aus Stille, Wind, Vogelgezwitscher und Biodiversität hören, wenn sie sich im Netz einklicken. Laut Nicolas Allard geschehen die besten Aufnahmen am Morgen oder am Abend. Eben dann, wenn der Mensch sich aus der Natur zurückgezogen hat und die Natur ganz unberührt ist, wenn die Vögel sich schlafen legen oder sie aufstehen - das seien die schönsten Momentaufnahmen.
Die größte Herausforderung besteht für den Klangkünstler darin, die Natur so einzufangen, wie sie eben ist, ohne Geräusche von den Straßen oder irgendwelchen Flugzeugen am Himmel. "Sie fliegen oft über einen hinweg", erzählt der Klangkünstler. Das mache es manchmal kompliziert, sagt er weiter. Dann müsse man warten, inne halten und schon sei der Moment der Ruhe wieder da. "Mich interessieren die Momente, in denen man keine Menschenseele, nichts mehr im Venn hört und nur noch die pure Natur präsent ist." Eine Arbeit, die viel Geduld erfordert.
Vorherige Analyse
Dem Projekt ist eine Analyse vorausgegangen, für die ganz unterschiedliche Tourismusakteure mit ins Boot geholt wurden. "Ich habe persönlich alle Tourismusakteure getroffen, alle Touristinfos und so weiter. Das Gebiet zieht sich weiter als die Tourismusagentur Ostbelgien. Wir haben nämlich auch die Vertreter von Jalhay und Baelen getroffen, um gerade da auch zu hören, was sie brauchen, was die Touristen bei denen fragen. Was da herausgekommen ist, ist eigentlich, dass sie Mittel brauchen, die alle Informationen bündeln, die sie benötigen, dass auf der gleichen Ebene überall dieselbe Information über das Hohe Venn gegeben wird. Herausgekommen ist auch, dass sie den Wunsch hatten, dass es eine Wanderkarte zum Beispiel gibt vom Gebiet allgemein, wo dann alles drauf ist, alle Touren, um gerade auch die unbekannten Touren hervorzuheben."
"Wir sind hier auf einem Stück von der Genusstour, die wir als Tourismusagentur auch nach vorne bringen. Das ist das Sourbrodter Venn. Das ist eine Wanderung, die vom Naturparkzentrum Botrange gestaltet wurde, die auch zugänglich ist für alle Leute, die es wünschen. Hier ist man eigentlich im Gebiet vom Venn. Das heißt Bosfagne, aber landschaftlich ist es, wie man es hier sieht. Eigentlich genauso schön, wie man es auch erleben könnte an den bekannten Orten. Das ist der Grund. Man will zeigen, dass das Hohe Venn viel größer, viel breiter ist als das, was man denkt."
Auf der Internetseite hohesvenn.eu werden die Naturklänge aus dem Hohen Venn in Kürze zu hören sein, aber auch in den belgischen Bahnhöfen und in den sozialen Medien. Das Hohe Venn mit all seinen Sinnen erleben - das geht an viel mehr Stellen, als die meisten es zu tun pflegen.
Julia Slot
Leider ist die Vennkarte 1/25000 schon seit Jahren vergriffen. Dies ist beschämend für die Tourismesagentur und es sollte baldigst eine neue erscheinen.
So macht man das Venn leider für viele Wanderer nicht bekannt.
ich hoffe auf baldigest Erscheinen einer neuen vernünftigen Karte.
Heinz Ernst
Ich hab den Höhen Venn vor 3 Wochen erwandern auf der Route, die der Wanderführer ausweist. Habe nur wenige andere Wanderer getroffen und manchmal auch zu wenige, schlecht platzierte Hinweise.
Sonst eine tolle Tour, auch wenn ich den Weg des öfteren verfehlt habe. Aber sich-verlaufen macht die Sache einfach schmackhafter.
Annette Upmann