Gleich zwei Mal brach in Eupen riesiger Jubel aus - um wenige Minuten später in Enttäuschung umzuschlagen. Zwei Tore wurden den Roten Teufeln in Frankfurt im Spiel gegen die Slowakei aberkannt: Romelu Lukaku hatte jeweils getroffen, doch es waren in beiden Fällen Regelverstöße vorangegangen: zunächst eine Abseitsstellung, dann ein Handspiel. Die Fans in Eupen waren bedient.
"Dann so was zu sehen, ist echt enttäuschend. Dann gerade das letzte Tor: Es ist echt traurig, er wurde ja festgehalten. Und dann zu sagen, das zählt nicht... Ganz klar, der Schiedsrichter ist nicht für uns gewesen. Das war unfair", so ein enttäuschter weiblicher Fan.
"Ich habe mich beim zweiten Tor nicht gefreut. Ich sagte: Das könnte wieder was sein. Und es ist tatsächlich passiert. Aber ok, was soll man denn sagen? Ist verloren... Verloren ist verloren.", brachte es ein anderer Besucher auf den Punkt.
Organisator Alain Brock, Geschäftsführer des Eupener Rates für Stadtmarketing, war mit der Auftaktveranstaltung auf dem Parkplatz an der Bergstraße zufrieden - wenn man mal von der Niederlage der Roten Teufel absieht: "Ich denke, wir haben die 1.000er Marke locker geknackt. Von der Warte aus kann man sehr zufrieden sein. Wir sorgen dafür, dass die Leute zusammenkommen. Ich denke, das ist in der heutigen Zeit nach Corona auch total wichtig. Und ich hoffe, dass wir das noch einige Male durchziehen können, am liebsten bis zum Finale."
Zunächst spielen die Roten Teufel am Samstag um 21 Uhr gegen Rumänien. Auch diese und alle folgenden Partien der belgischen Mannschaft werden in Eupen gezeigt. Wegen der Kirmes zieht die Großbildleinwand für das Spiel am Samstagabend vorübergehend um: auf den Platz am Clown.
Enttäuschte Gesichter nicht nur in Eupen. Auch an anderen Public-Viewing-Orten - wie im Café Trottinette in St. Vith - fieberten die Fans mit und hatten sich deutlich mehr vom ersten EM-Auftritt der Roten Teufel erhofft.
Dokus Fehlpass beschert den Teufeln einen Fehlstart bei der Fußball-EM
Moritz Korff