Der erste Spatenstich ist vollzogen. Mindestens 170 Kinder sollen an dieser Stelle künftig unterrichtet werden. Einige von ihnen begleiteten den Festakt auf der Wiese an der Pleistraße musikalisch.
Claudia Schmitz, die Leiterin der Gemeindeschule Lichtenbusch, sprach von einem "freudigen Tag". "Schon heute Morgen, als ich in die Schule reinkam, war große Aufregung. Vor allem im Kindergarten, weil die Kindergartenkinder ja schon ihre Bauhelme und Westen und Anzüge dabei hatten. Und einige Kinder meinten sogar: 'Ich habe echtes Werkzeug dabei'. Man sah einfach in den Augen der Kinder die Freude auf das, was kommt, wenn sie sich vielleicht auch noch nicht so ganz vorstellen können, wie und was jetzt kommt. Aber dadurch, dass wir heute mit den Kindern hier waren, denke ich, ist es wieder einen Schritt näher für die Kinder gekommen. Und sie können sich jetzt besser vorstellen, was passiert."
"Wer will fleißige Handwerker sehen", sangen die Kinder passenderweise. Denn will der Zeitrahmen eingehalten werden, müssen die Handwerker in der Tat ranklotzen. Bis Mitte 2026 soll der Neubau, den die Mit-Uns-Opposition ablehnt, stehen. Die Kosten liegen bei voraussichtlich rund zehn Millionen Euro.
Jérôme Franssen, der Bürgermeister der Gemeinde Raeren, sieht das Geld gut investiert, "weil nämlich die Bildung unserer Kinder die Investition in die Zukunft ist. Ohne Bildung werden wir ganz einfach gesagt auch keine Menschen in unserer Gesellschaft haben, die all das hier erhalten und schaffen und leben, was wir jeden Tag in unserer Gesellschaft einfach haben. Das ist der Grundstein von allem."
Noch ist die Gemeindeschule in der Raerener Straße angesiedelt. Aber das Gebäude ist seit geraumer Zeit nicht mehr ausreichend, deshalb mussten übergangsweise behelfsmäßige Lösungen her. "Wir haben zum Beispiel diese vier Container, die natürlich sehr gut ausgestückt sind, aber diese Zwischenräume fehlen, damit wir halt klassenübergreifend arbeiten können und wieder alle unter einem Dach sind und nicht zerstückelt im Altbau, in Containern oder zusätzlich auch noch im Saal Kessel", sagt Schulleiterin Claudia Schmitz.
Von dem neuen Gebäude erhofft sich die Schulleiterin nicht nur räumlich eine Verbesserung, sondern auch erweiterte pädagogische Möglichkeiten. "Vor allem, wenn wir stufenübergreifend arbeiten wollen. Dann haben wir zusätzliche Räumlichkeiten, wo sich Kleingruppen drin zurückziehen können. Wir haben dann auch die Flure, die zur Verfügung stehen, um in Partnerarbeiten oder kleinen Gruppenarbeiten zu arbeiten. Jetzt ist eine Klasse in einem Container und wenn sie aus dem Container rausgeht, dann steht sie draußen und womöglich im Regen."
Die Eröffnung des neuen Schulgebäudes wird Jérôme Franssen nicht mehr als Bürgermeister der Gemeinde Raeren miterleben. Er hat sich als Spitzenkandidat der CSP entschieden, künftig im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft sitzen zu wollen. "Heute habe ich hier als Bürgermeister der Gemeinde fungiert. Mit der Spitzenkandidatur hat das gar nichts zu tun, sondern das hat sich in dem Sinne so auch ergeben, dass wir heute hier diesen Spatenstich haben machen können. Nachdem wir die Planung vor drei Jahren aufgenommen haben, kommen wir jetzt auch zu der Realisierung", so Franssen. "Wie auch immer sich die Wahl ergibt, wird die Gemeinde Raeren hier die Funktion fortsetzen. Ich persönlich habe gesagt, dass ich so wie die Wahl auch stattfindet, in das Parlament gehe und werde demnach natürlich nicht mehr in meiner Funktion als Bürgermeister hier diese Arbeit in dem Sinne machen können. Aber dieser Bau wird mit Sicherheit gebaut werden."
Die Zahl der Schulpflichtigen, die ab 2026 an der Pleistraße unterrichtet werden soll, könnte dann die derzeit genannten 170 noch übersteigen. Man erlebe derzeit großen Zulauf, so die Schulleiterin. Für das kommende Schuljahr habe man schon jetzt "extrem viele Neuanmeldungen", so Claudia Schmitz.
Moritz Korff