Der Krisenstab der Provinz Lüttich wird Sonntagfrüh erneut zu einer Krisensitzung zusammenkommen.
Das hat der Pressesprecher des Öffentlichen Dienstes der Wallonie, Nicolas Yernaux, angekündigt. Sonntagnachmittag werde erneut eine sehr unstabile Wetterlage mit viel Regen erwartet. Da die Böden allerdings gesättigt seien, bleibe man wachsam. Die für Samstagnachmittag angekündigten Regenfälle werden voraussichtlich kaum Einfluss auf die Flusspegel haben. Man erwarte zehn bis 20 Liter Regen pro Quadratmeter.
Am Freitagabend war der Notfallplan in der Provinz Lüttich eingesetzt worden. Kurz vor Samstagmittag wurde dieser dann ausgesetzt. Das hat der Gouverneur der Provinz Lüttich, Hervé Jamar, nach Rücksprache mit den Einsatzkräften bestätigt. Die Pegelstände der Flüsse würden zurzeit sinken.
Aufräumarbeiten
Nach dem Unwetter der Nacht zu Samstag laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Starkregen hatte besonders im Norden der Provinz Lüttich, auf dem Hochplateau von Herve und in der Provinz Limburg für heftige Überschwemmungen gesorgt. In der Nacht wurden bei den Feuerwehren in der Provinz Lüttich rund 550 Notrufe registriert.
In der Wallonie sind die Ortschaften Jupille, Trooz, Visé und Dalhem besonders stark betroffen. In Dalhem bleibt das Dorfzentrum weiterhin gesperrt. Anwohner und Einsatzkräfte versuchen, die gefluteten Häuser leer zu pumpen und den Schlamm wegzuräumen. In der Nacht waren die Flüsse Berwinne und Bolland über die Ufer getreten. Innerhalb von Minuten habe das Wasser das Dorf erreicht. In manchen Gebäuden stand das Wasser bis zu einen Meter hoch.
Trotz der heftigen Regenfälle ist die DG weitgehend von Überschwemmungen verschont geblieben. Das hat René Schoonbrood von der Hilfeleistungszone der DG dem BRF bestätigt. Am Freitag hat es sieben Notrufe gegeben, meist handelte es sich um voll gelaufene Keller. Betroffen waren im Norden die Gemeinden Eupen und Kelmis, aber auch in der Eifel musste die Feuerwehr zu Einsätzen ausrücken. Die Nacht verlief ruhig, so Schoonbrood weiter.
Um den vom Hochwasser geschädigten Anwohnern schnell helfen zu können, hat die Versicherungsgruppe AG angekündigt, mobile Büros in den betroffenen Gemeinden einzurichten, weil viele Anwohner auch keinen Zugang mehr zum Internet haben. Man sei in den Krisenmodus gewechselt, damit die Menschen schnell Hilfe bekommen, berichtet die RTBF.
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belga/rtbf/dop/sh