Clara Heese und Celia Barth betreten das Patientenzimmer. Auch wenn die Herren Frank und Zimmermann nicht real sind, müssen die beiden angehenden Krankenpflegerinnen so mit ihnen umgehen, als wären sie es. Vorab haben die beiden zusammen mit ihren Mitstudenten ein Szenario erklärt bekommen. Herr Frank liegt beispielsweise mit einer Lungenentzündung auf Station, während Herr Zimmermann am nächsten Tag schon entlassen werden soll.
Clara und Celia konzentrieren sich auf Herrn Frank. Der "Patient" ist eine hochmoderne Puppe, die die Augen öffnet, den Brustkorb hebt und an Geräte angeschlossen ist - und die auch redet.
An das Patientenzimmer angeschlossen sitzen zwei ihrer Dozenten und steuern die Puppe. David Braun übernimmt die Stimme und redet mit den Pflegerinnen. Seit 2019 gibt es das Simulationslabor an der AHS. Die Puppe an der Clara und Celia heute üben, ist ein neues Model und hochmodern ausgestattet.
Die jungen Frauen treten selbstsicher auf. Sie sind im vierten Jahr und haben in wenigen Monaten ihr Diplom in der Hand. Dabei war der Start in ihre Ausbildung alles andere als einfach - denn sie haben in der Coronakrise begonnen.
Bei Patient Frank werden Vitalwerte überprüft, Medikamente neu eingestellt. Dabei besprechen sich Clara und Celia immer wieder. Auch wenn beide schon mehrere Praktika hinter sich haben und auch den echten Patientenkontakt kennen, hat das Üben an der Puppe für sie einen Mehrwert, auch wenn es am Anfang komisch war, wie sie erzählen.
Während die beiden mit dem Patienten beschäftigt sind, verfolgen ihre Mitstudenten jeden Handgriff aus dem Nebenzimmer. Danach wird ausgetauscht und besprochen, was man hätte anders oder besser machen können. Die Übung ist gut gelaufen, die Dozenten zufrieden - und auch vom Patienten kamen keinerlei Beschwerden.
Lena Orban