Holz prägt das Erscheinungsbild des Sleepwood-Hotels in der Eupener Neustraße. Lehm ist ein weiterer Stoff, der in großen Mengen in dem 2016 eröffneten Haus verbaut wurde. Das Hotel ist einer der ersten Betriebe in Ostbelgien, die sich um das "Green Key"-Zertifikat bewerben.
"Es ist ein permanentes Sich-anpassen und zwar geht es zum einen darum, dass man die Verbräuche misst und dann herausfindet: Wie können wir da weniger verbrauchen, wie können wir nachhaltiger agieren?", erklärt Geschäftsführer Arthur Genten. "Da wird es dann wirtschaftlich auch interessant, weil verschiedene Verbräuche gemessen und dann auch bewusst heruntergefahren werden. Das fängt an beim Wasser, das kann aber auch bei den Verbräuchen beim Frühstück sein, das kann überall sein."
Betriebe, die sich um das Nachhaltigkeitssiegel bemühen, werden im ersten Jahr von der DG unterstützt: Je nach Größe des Unternehmens mit einer Summe zwischen 160 und 600 Euro. "Wir gehen aber davon aus, dass in einer ersten Phase die mittleren Unternehmensgrößen einsteigen werden, also die Hotelbetriebe, danach wahrscheinlich die professionellen Campingbetriebe und dann größere Ferienhäuser oder auch Ferienwohnungen, die dann auch noch anschließen werden", sagt DG-Tourismusministerin Isabelle Weykmans.
Auch das Hotel Bütgenbacher Hof hat sich bereits entschlossen, seine Unterlagen für die Zertifizierung einzureichen. Damit geht nicht nur das Bemühen einher, Wasser oder Strom einzusparen, erläutert Daniel Bocklandt, der Nachhaltigkeitsbeauftragte des Hotels. "Die Hotelleitung muss da auch Aufgaben übernehmen. Es geht aber darum, die direkte Ortschaft zu bewegen, daran teilzunehmen. Auch dass wir uns in die Ortschaft integrieren, was bei uns glücklicherweise schon der Fall war."
"Ich denke, man muss da immer zwischen Finanzierbarkeit, Wirtschaftlichkeit und der Nachhaltigkeit abwägen. Und den Gästen die Nachhaltigkeit aufzuzwingen, ohne dass sie es möchten, ist nicht der Sinn", erklärt Bocklandt.
Im Ferienhaus Lanterfanter in Schönberg werden schon seit Jahren Nachhaltigkeitsbemühungen umgesetzt. Bereits 2012 erhielten die Betreiber das "Green Key"-Zertifikat - also lange vor der jetzt zwischen DG und Canopea vereinbarten Zusammenarbeit. "Auch die Gäste müssen mitarbeiten. Die müssen ihren Müll trennen, die müssen sparsam umgehen mit Energie. Das Label hilft, diesen Prozess weiterzuführen", sagt Betreiberin Git Dewulf.
Das Eupener Sleepwood-Hotel hat seine Bewerbung im September vergangenen Jahres eingereicht und anschließend eine Rückmeldung erhalten - unter anderem mit weiteren Verbesserungsmöglichkeiten, wie Geschäftsführer Arthur Genten erklärt. Es folgt eine Kontrolle im Haus. "Und dann wird eine Jury aufgrund des Berichtes dieser Kontrolle dann entscheiden, ob wir den grünen Schlüssel bekommen. Das kann noch vor Ende des Jahres sein."
Damit könnte man weitere Kundschaft erschließen. Denn viele Menschen, so sagt Arthur Genten, suchten gezielt nach Unterkünften mit Auszeichnungen wie dem "Green Key"-Zertifikat.
Moritz Korff