Nicht nur energieeffizient, sondern auch "schmuck" soll das neue Gebäude am Limburger Weg sein. Holzfassaden und Grünelemente wollen jedenfalls das Auge erfreuen - wobei das ja Geschmackssache ist. Aber auf den Geschmack kommen werden ab September - im wahrsten Sinne des Wortes - die Kursteilnehmer der Haushaltsschule.
Die bisherigen beiden Standorte boten keine Zukunftsperspektive, so die Unterrichtsschöffin Catherine Brüll. "Ja, absolut. Die waren ja bisher auf zwei Gebäude aufgeteilt: auf Hillstraße und Heidberg. Seit dem Hochwasser sind sie ganz im Heidberg eingepfercht. Mit professionellen Küchen und sauberen Räumen wird das schon ein ganz anders Leben werden in den Kursen." Ob die Stadt Eupen das Gebäude am Fuße des Heidbergs verkaufen oder behalten wird, stehe noch in Sternen.
Im linken Flügel des neuen Gebäudes am Limburger Weg wird die Haushaltsschule ihren Platz finden, den rechten Trakt bezieht das Öffentliche Sozialhilfezentrum. Kein Luxus, wie die ÖSHZ-Präsidentin Martine Engels betont. "Auf jeden Fall wird es uns ermöglichen, dass alle unsere Dienste wieder unter einem Dach zusammen arbeiten."
"Gewisse Anpassungen werden so gemacht sein, dass sie unseren Arbeitsalltag verbessern. Der Pausenraum und die Büros sind größer und moderner. Wir werden auch den Sicherheitsaspekt einer Schleuse wieder einbauen. Ich denke, dass - so wie man das auch mitbekommt, wie die gesellschaftlichen Bedarfe sind - das ÖSHZ auch die richtigen Rahmenbedingungen braucht, um diese Arbeiten machen zu können."
Das alte ÖSHZ-Gebäude liegt auf der anderen Straßenseite. Auch was mit dieser Immobilie geschieht, ist noch ungewiss. "Aktuell ist keine gute bauliche Substanz mehr übrig. Und auch energetisch müsste viel passieren, um da zukünftig weiter drin arbeiten zu können", sagt Martine Engels. "Aber wir sind aktuell dabei, mit der Stadt einen Raumordnungsplan für den gesamten Bereich Limburger Weg zu machen. Vom Schwesternheim bis hinten zu den letzten Wiesen, um zu schauen, wie ein neues Mosaik-Gebäude [für die Jugendhilfeeinrichtung] da eingegliedert werden kann."
Die Lebensmittelbank - als dritter Mieter im Bunde - ist über die Rückseite im Erdgeschoss erreichbar. Ende Juni sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Zurzeit sind noch die Innenarbeiten angesagt. Ursprünglich waren die Gesamtkosten für die Umbauarbeiten auf 6,4 Millionen Euro kalkuliert worden. Doch einige tragende Elemente sowie die Photovoltaikanlage werden die Endabrechnung wohl Richtung sieben Millionen Euro bringen.
Nach der DG hat auch die Stadt Eupen eine Art Infrastrukturkarussell. "Das hat man ja schon damals gesagt, als wir anfingen", sagt Eupens Bürgermeisterin Claudia Niessen. "In der Tat ist dieses Gebäude damals im Tausch mit anderen Gebäuden sozusagen verhandelt und finanziert worden. Aber im Endeffekt war das ein kleines und übersichtliches Karussell. Und wir sind mit unserem auch jetzt schon im Sommer fertig." Und dann wird es mit ziemlicher Sicherheit auch einen Tag der offenen Tür geben.
Manuel Zimmermann