Öffnet man die neue interaktive Karte im Internet, gelangt man auf einen übersichtlichen Plan, der die Eupener Unterstadt abbildet. Direkt ins Auge fallen viele unterschiedliche Markierungen. Sie alle können angeklickt werden.
Ein Beispiel: Klickt man auf die Markierung "Viertel Malmedyer Straße", öffnet sich ein Fenster. Es verrät, welche Arbeiten anstehen, welche Unternehmen beteiligt sind und wie der aktuelle Stand der Dinge ist. Auch zu sehen: Bilder, die verdeutlichen, wie das Viertel in Zukunft aussehen wird.
Insgesamt sind rund 20 Projekte auf der Karte zu sehen. "Bei den vielen Baustellen ist es wichtig, zu kommunizieren, wie der Stand der Dinge ist", findet Michael Scholl, Bauschöffe der Stadt Eupen. "Wir können nicht immer einzelne Pressemitteilungen machen. Die kommen auch nicht immer bei jedem Bürger an. Hier hat jeder die Möglichkeit, sich zu informieren, wenn er möchte." Das Ganze gibt es auf sieben unterschiedlichen Sprachen.
Ein weiteres Beispiel: die Brücke am Quartum Center. Wann wohl der Verkehr wieder in beide Fahrtrichtungen frei laufen wird? Ein kurzer Klick reicht aus. Vielleicht noch in diesem Jahr. Die Erneuerung der Brücke wird Mitte 2024 in Angriff genommen.
Diese Vorgehensweise lässt sich auf alle 20 Projekte übertragen - so auch auf das Projekt "Schilsweg". Man kann zusammenfassen: Das Viertel wird einmal komplett erneuert. Zwei Jahre lang sollen die Arbeiten dauern. "Wir hoffen, dass der Unternehmer Anfang Mai die Arbeiten beginnt. Bis zur Sommerpause werden sie auf dem vorderen Teil des Scheiblerplatzes arbeiten. Dort muss ein Rückhaltebecken gebaut werden. Es wird zu kleineren Beeinträchtigungen im Schilsweg kommen. Nach den Sommerferien werden die großen Arbeiten stattfinden."
Vollkommen im Zeitplan
Die vier Brücken, die in der Unterstadt neugebaut worden sind, sollen bis zu den Sommerferien fertiggestellt sein. Das gilt für die beiden Brücken am Selterschlag, sowie die Brücke Langesthal und die Brücke Haagenstraße/Weserstraße. Die Stadt liege vollkommen im Zeitplan, erklärt die Bürgermeisterin der Stadt Eupen, Claudia Niessen. "Wenn man sieht, wie viele Projekte in der Unterstadt gerade umgesetzt werden, dann sind wir in Lichtgeschwindigkeit unterwegs, was die Verwaltungsverhältnisse angeht."
46 Millionen Euro werden in die Eupener Unterstadt investiert. Die Gelder kommen von der Wallonischen Region, der Deutschsprachigen Gemeinschaft und verschiedenen Verteilergesellschaften. Wie viel die Stadt Eupen selbst stemmen muss, ist noch unklar. "Wir müssen am Ende des Tages alle Rechnungslegungen abwarten. Wir müssen herausfinden, wie viel die einzelnen Baustellen tatsächlich gekostet haben. Dann müssen wir klären, welcher Partner, welchen Anteil übernimmt. Wir können heute noch nicht sagen, wie viel Euro die Flutkatastrophe die Stadt Eupen gekostet hat."
Sollte alles rund laufen, dann könnten alle Arbeiten in der Unterstadt in den nächsten drei Jahren beendet sein.
Dogan Malicki
Glückwunsch zu der gelungenen Webseite. Interaktiv. Informativ. Zielgerichtet.
Wirklich tolle Sache, diese Karte, die Sie dort erstellt haben.
Es ist nach wie vor bedauerlich, dass die Instandsetzung des Wetzlarbades letztlich 4 Jahre benötigen wird. Wohl der größte Wehrmutstropfen…
Dennoch wird die Unterstadt nach Abschluss der verschiedenen Bau- und Wiederaufbauprojekte attraktiver sein, als vor der verheerenden Überschwemmung. Unklar ist m.E. noch, wie die Ufergestaltung zwischen alter und neuer Weserbrücke aussehen wird. Dazu fehlt eine Illustration.
Zu dem Gesamtkonzept muss man die verantwortlichen Politiker ausdrücklich loben. Dies gilt auch - und wird beim gerne ausgeübten Politikerbashing vergessen - für das verantwortungsbewusste Verhalten der Bürgermeisterin und des Schöffenkollegiums während der Hochwasserkatastrophe, als es darum ging die Bewohner der Unterstadt zu warnen und zu evakuieren. Dadurch wurden mit Sicherheit Menschenleben gerettet.
Vielleicht sollte dies bei der Bewertung der Bilanz der Mehrheit im Eupener Rathaus und den bevorstehenden Wahlen einen höheren Stellenwert haben, als ein Mülltütenexperiment mit dem Ziel, die Müllmenge zu verringern…