Marita Eichten aus Eimerscheid und ihr Mann Ludwig Hacken haben vor drei Wochen angekündigt, bei den Wahlen im Oktober in Büllingen mit einer eigenen Liste antreten zu wollen, und sie suchten Mitstreiter. Da hatte Friedhelm Wirtz gerade angekündigt, dass auch er noch einmal als Bürgermeister kandidieren wolle, wenn auch nur noch für drei Jahre.
Am Mittwoch hat Friedhelm Wirtz diese Entscheidung rückgängig gemacht, was Marita Eichten beim Interview-Termin im BRF erfuhr. "Diese Nachricht hat mich sehr überrascht. Ich hätte es nicht gedacht, dass Herr Wirtz zurücktreten wird. Denn ich hatte den Eindruck, er wollte nicht aufhören."
Mögliche persönliche Differenzen, wie sie in der Vergangenheit zwischen ihr und ihrem Mann auf der einen Seite und Friedhelm Wirtz auf der anderen Seite in der Presse thematisiert wurden, will sie gar nicht gelten lassen. "Persönlich kennen wir ihn ja eigentlich gar nicht. Nur die starre Haltung oder wenn man etwas sagt, Kritik wurde immer negativ aufgenommen ..."
Das wollen Marita Eichten und ihr Mann ändern. "Wir wollen noch mal einen offeneren Diskurs. Wir wollen erreichbare Gemeinderatsmitglieder und Schöffen, weil das war im Moment nicht gegeben."
Und darum bleiben sie auch nach der Ankündigung von Friedhelm Wirtz, nicht mehr antreten zu wollen, bei ihrem eigenen Listenprojekt. "Wir sind ja hochmotiviert und wollen etwas verändern. Wir wollen die Zukunft unserer Söhne auf unserem landwirtschaftlichen Betrieb sichern und nach unseren Möglichkeiten die Gemeindepolitik positiv beeinflussen."
Und das wollen Marita Eichten und Ludwig Hacken nach Möglichkeit nicht ganz allein. "Wir haben schon Mitstreiter. Aber die wollen sich jetzt noch im Moment nicht öffentlich äußern." Doch geht sie davon aus, eine Liste präsentieren zu können. "Es kann sein, dass es nicht 17 Leute sind, aber man fängt klein an!"
Und auch einen groben inhaltlichen Fahrplan haben sich die beiden schon zurecht gelegt. "Wir wollen noch mal zurück auf das Wesentliche, denn kleine Dinge wurden mittlerweile etwas vernachlässigt. So ganz primitive Sachen, wie eine Bushaltestelle in Büllingen an der BIB, die ist auch nicht so toll und sicher. Da wurde noch nie etwas gemacht. Also die kleinen wesentlichen Sachen, wo es doch um Sicherheit geht, sind nicht mehr im Fokus der Gemeindepolitik."
Stattdessen liege dieser auf sogenannten Großprojekten. "Dass die Sporthallen renoviert werden müssen und energetisch saniert werden müssen, ist gar keine Frage, denn man muss Gemeindeeigentum irgendwie erhalten und die Infrastrukturen sind da. Nur, ob es auf diese Art und Weise mit diesen 'Umschichtungen' gehen muss? Da stellt sich mir doch die Frage, denn es sind ja nicht alle Leute in Vereinen organisiert oder gehen zum Sport in diese Hallen."
Paukenschlag in Büllingen: Bürgermeister Wirtz tritt doch nicht an
Stephan Pesch
Noch eine Anmerkung: Wir haben bereits vvor über einem Jahr bekannt gegeben, dass wir eine Liste gründen.