Um 13:30 Uhr am Donnerstag hat der "Zug der Demokratie" seine Station erreicht: das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Mit dabei sind in diesem Jahr Schüler des 3. und 4. Grundschuljahrs der Gemeindeschule Eynatten und der Ecole communale d'expression française Eupen.
Schnell war in allen Gesichtern der Kinder ein Lächeln zu sehen, als sie sich auf den Plätzen breit machten, auf denen normalerweise die Abgeordneten sitzen. Der Austausch mit den Kindern ist den Politikern wichtig, erklärt Parlamentspräsident Charles Servaty. "Als Volksvertreter interessiert es uns natürlich, dass die Lebensqualität verbessert wird. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, was den Kindern unter den Fingernägeln brennt."
Menschliche Holzfiguren
Dass den Schülern so einiges unter den Fingernägeln brennt, wurde schnell deutlich. Eigentlich reicht da der Blick auf die menschlichen Holzfiguren aus, die die Kids im Rahmen des Projekts gebastelt und mitgebracht haben. Zu sehen sind unter anderem Herzen, in denen Flaggen unterschiedlicher Nationen erkennbar sind. Das Thema Vielfalt bezieht sich aber nicht nur auf die Gesellschaft, sondern auch auf die Umwelt. Ebenfalls sichtbar: ein durchgestrichenes Atomzeichen und eine Biene auf einer blühenden Blumenwiese.
Es ist das dritte Mal, dass der "Zug der Demokratie" Halt im PDG gemacht hat. Die Leiterin des Instituts für Demokratiepädagogik, Tomke Lask, erklärt, wieso das Projekt so wichtig ist: "Weil es für die Kinder die erste Gelegenheit ist, einen direkten Kontakt mit den Politikern und dem Parlament zu ermöglichen. So ein Projekt bleibt bei den Kindern im Kopf hängen."
Gleiche Behandlung
Obst und Gemüse selbst pflanzen, lokal einkaufen und recyclen, wo es nur geht. Das sind nur ein paar Forderungen der Eynattener Grundschüler. Der Schülerin Elena Schaus liegt aber eine Sache besonders am Herzen: "Ich finde es wichtig, dass die Menschen, die eine andere Hautfarbe haben, trotzdem gleich behandelt werden. Wenn eine Person mit einer anderen Hautfarbe in die Schule kommt, dann lasse ich ihn direkt mitspielen."
Auch Thibault Roderburg von der Ecole communale d'expression française Eupen ist glücklich, dabei gewesen zu sein. Ihn bewegt in erster Linie das Thema Umweltschutz.
Gegen 16 Uhr ist der "Zug der Demokratie" wieder abgefahren. Sicherlich wird er seine Botschaften an allen bevorstehenden Haltestellen verbreiten.
Dogan Malicki
Politisch sehr korrekt.