Eine Frage per Video: "Wie stehen Sie zur Zusammenarbeit mit rechten Fraktionen im EU-Parlament, beispielsweise wenn es um Migration geht?" Fragen wie diesen müssen sich die sechs Kandidaten auf dem Podium stellen. SP, PFF, Ecolo, Pro DG, CSP und Vivant haben ihre Vertreter zum Austausch mit den Jugendlichen geschickt. 350 Sekundarschüler aus Ostbelgien sind ins Eupen Plaza gekommen, um sich die Antworten der Politiker anzuhören.
Die 16- und 17-Jährigen dürfen am 9. Juni zum ersten Mal an den Europawahlen teilnehmen. Bei der Podiumsdiskussion können sie die Themen vorbringen, die ihnen am wichtigsten scheinen. Social Media, Geoblocking, aber auch die Migrationskrise beschäftigen die Jugendlichen ganz besonders.
Das Interesse an politischen Themen ist da, so die Erfahrungen der Veranstalter, zu denen auch Lara Liebertz von Jugendinfo Ostbelgien gehört. "Wenn wir mit Jugendlichen reden, haben wir das Gefühl, dass sie interessiert sind, dass sie nur nicht wissen, wie man sie anpackt. Und die Politik weiß oft nicht, wie rede ich, dass wir gehört werden. Die große Herausforderung ist, dass man die Jugendlichen mitnimmt."
Das Ziel, die jungen Erstwähler zu motivieren, ist nicht ganz erreicht worden. Aber immerhin haben in einer Online-Umfrage am Ende der Podiumsdiskussion mehr als die Hälfte der Teilnehmer erklärt, am 9. Juni zur Wahl gehen zu wollen.
Für die Veranstalter war es ein erster Versuch, die jungen Erstwähler zu informieren und zu motivieren. Sie wollen dran bleiben. In den nächsten Wochen soll es noch Workshops zu den Wahlen in den Schulen geben. Es bleibe noch viel zu tun, so ihre Schlussfolgerung.
Michaela Brück