Die Protestwelle schwappt jetzt also in die Wallonie über. Nachdem mittlerweile an allen acht flämischen Gefängnissen keine neuen Insassen mehr aufgenommen werden, hat sich mit Lantin auch das erste Gefängnis in der Wallonie dem Protest angeschlossen. Mit der gleichen Methode: der Weigerung, neue Insassen aufzunehmen.
Die Lokalpolitik unterstützt den Protest. Die Bürgermeisterin von Juprelle hat in einem Dekret festgelegt, dass die maximale Zahl der Insassen im Gefängnis Lantin auf 500 begrenzt bleiben muss. Zurzeit befinden sich 590 Gefangene in Lantin.
Am Montag hatte Justizminister Paul Van Tigchelt nach Gesprächen mit Gewerkschaftsvertretern in Flandern Sofortmaßnahmen vorgeschlagen, um zumindest etwas gegen die Überfüllung der Gefängnisse überall im Land zu tun. Ob die Gewerkschaften sich damit zufrieden geben, ist noch nicht entschieden.
In Lantin soll der Protest noch am Dienstagabend vorläufig zu Ende gehen. An einem Streik aller Gefängnisse in Belgien ab dem 14. März halten die Gewerkschaften bislang fest.
avenir/gud