Therapeutin Helga Vervoort besucht mit Lotte und Daika das Seniorenzentrum Haus Hörn in Aachen. Seit zehn Jahren ist Helga mit der tiergestützten Therapie selbstständig. Mit den Senioren arbeitet sie in der Gruppe. Das macht sie alle zwei Wochen. "Um in der tiergestützten Therapie zu arbeiten, braucht man eine sehr vertraute Beziehung zum Hund. Die sind nämlich meine Co-Therapeuten. Ich muss mich auf sie verlassen. Ich nutze ihre Instinkte, um besser an den Menschen heranzukommen, weil sie Instinkte haben, die mir nicht gegeben sind."
Zuerst gab es eine Begrüßungsrunde. Jeder Bewohner wurde dazu aufgefordert, die Hunde mit Leckerchen zu füttern. Daika und Lotte sind ganz entspannt und lassen alles mit sich machen. "Es ist einfach ein loyaler Freund, ein guter Zuhörer. Die spüren einfach, was einer gerade braucht."
Teil der Therapiestunde ist eine Übung, die die Feinmotorik anregen soll. Ziel ist es, Leckerlies aufzufädeln. "Das ist eine Übung aus der Ergotherapie. Da geht es auch darum, das Langzeitgedächtnis anzuregen - auch eine Motivation, den Hunden Leckerlies zu geben. Die Kordel kann auch der verlängerte Arm sein, als Verbindung zwischen den beiden."
Seit einem Jahr besucht Helga mit ihren Hunden das Seniorenhaus. Für die Heimleitung ist das ein Gewinn. "Wir erreichen Menschen, die durch Pfleger nicht mehr erreicht werden können. Die Hunde schaffen einen ganz anderen Zugang zu unseren Bewohnern. Die haben eine beruhigende Wirkung, bei Ängsten oder Unruhezuständen können wir die Hundetherapie gezielt einsetzen. Die Gefühle, die da erreicht werden, ziehen sich oft durch den ganzen Tag und machen die Arbeit leichter."
Ein ganz besonderes Highlight im Alltag der Senioren geht zu Ende. Schon jetzt können sie es kaum erwarten, ihre tierischen Freunde wiederzusehen. Eine letzte Kuscheleinheit muss aber zum Abschied noch sein…
Julia Souren, Jean-Luc Letor und Luca Schifflers vom RSI