J1T: Selbst im hohen Alter - Tattoos in der Mitte der Gesellschaft

Seit 2022 schwingt das Team vom Tattoo-Shop "Stichpunkt" in der Eupener Klosterstraße die Nadel. Der Terminplan ist rappelvoll. Auch bei Gasttätowierer Randy aus Spanien. Mit ruhiger Hand zieht er die ausgedruckte Vorlage des Motivs ab. Sein erster Kunde des Tages lässt sich einen Drachen auf den oberen Bauch stechen. Es ist die zweite Sitzung für sein riesiges Tattoo.

Randy hat sich auf realistische Abbildungen spezialisiert. Mandalas malt er weniger gerne. Realismus, geometrisch, schwarzgrau oder Porträts: Welche Motive sind eigentlich aktuell im Trend? "Typische Motive sind Damenmotive wie Fineline, alles was dünn gestochen wird", berichtet uns Ceto, mit bürgerlichem Namen Dominic Poncette. Er ist Geschäftsführer des Tattoo-Shops. Zahlreiche Tattoos schmücken seinen Körper. Was früher für Aufsehen gesorgt hätte, ist heute normal. "Ich glaube, wir haben von jeder Berufssparte Leute hier: Anwälte, Ärzte, Polizisten. Mittlerweile ist unser ältester Kunde 84 Jahre alt. Das hat sich alles verändert in den Jahren."

Randy trifft die letzten Vorbereitungen. Aus Hygienegründen wird die Liege mit einem Schutz überzogen. Im Anschluss präpariert er die Nadel. Der Kunde darf es sich gemütlich machen. Dann geht es auch schon los. Dem Kunden tut das Tätowieren gerade nicht weh, erst in ein paar Stunden, ist er sich sicher. Tut es jetzt weh oder nicht? Das haben wir Ceto gefragt. "Der eine hat etwas mehr Schmerzen, der andere etwas weniger. Wir sagen immer, es fühlt sich an, als ob man über einen leichten Sonnenbrand geht.

Abschließend hat Ceto uns einen wertvollen Tipp mit auf den Weg gegeben: "Ich rate von Urlaubstattoos ab. Lasst das sein! Lieber solltet ihr das mit klarem Kopf in der Heimat, im Studio eurer Wahl machen, das ist die bessere Entscheidung". So oder so sollte man sich gut überlegen, was man sich ein Leben lang auf den Körper tätowiert.

Am 6. April organisiert Stichpunkt eine "Tattoo Night" im Restaurant L'Officine in Eupen. Bei Musik und Trank kann man sich dann ein Tattoo stechen lassen.

Mala, Antonia und Elisa (PDS Eupen)