Der Name verrät es bereits. Der nichtkommerzielle Sektor strebt nicht nach dem größtmöglichen Gewinn, so wie es bei einem profitorientierten Unternehmen der Fall ist. Der nichtkommerzielle Sektor bietet verschiedene erschwingliche Dienstleistungen an, von denen viele Ostbelgier täglich profitieren. "Dazu gehören der Bereich der Kinderbetreuung, des Sports, der Kultur oder der Bereich der häuslichen Hilfe", erklärt Christophe Ponkalo. Er ist der Vorsitzende des Verwaltungsrats vom Arbeitgeberverband des nichtkommerziellen Sektors der DG - kurz: Anikos.
Über 2.000 Ostbelgier arbeiten im nichtkommerziellen Sektor. Unter anderem bei Bisa, bei der Alternativen, bei Eastbelgica oder bei Vivadom, um nur einige konkrete Organisationen zu nennen.
Die Arbeitgeberverbände Anikos und AGV329 haben in den letzten Monaten einen sehr intensiven Austausch mit zahlreichen Organisationen aus dem nichtkommerziellen Sektor gepflegt. So konnten viele aktuelle Probleme und konkrete Forderungen im Memorandum 2024 festgehalten werden. "Wir haben verschriftlicht, dass wir in den nächsten Jahren finanziell abgesichert sein wollen. Nur so können wir überlebensfähig bleiben. Die Finanzierung der öffentlichen Hand spielt eine große Rolle. Wir sind in einem hohen Maße von den gesellschaftlichen Geldern abhängig, um unsere Dienstleistungen anbieten zu können", macht Ponkalo klar.
Unter anderem fordern die Arbeitgeberverbände die Aufwertung der Baremen für alle Mitarbeiter, die im nichtkommerziellen Sektor tätig sind. Auch fordern die Verbände einen besseren Austausch zwischen der Politik und den Organisationen des nichtkommerziellen Sektors. Vor allem bei Reformvorhaben müsse gemeinsam diskutiert werden.
Ebenso müsse der Bürokratieaufwand noch weiter abgebaut werden. Fruchtbare Gespräche mit dem Ministerium hätten in dieser Hinsicht bereits stattgefunden. Vor allem Ehrenamtliche sollten sich nicht ständig dem Ausfüllen von Dokumenten widmen müssen, findet Christophe Ponkalo. "Ostbelgien ist durch das Ehrenamt in vielen Sektoren gewachsen. Viele Ehrenamtliche agieren lokal. Sie wissen, was gut für ihr Dorf ist. Wir möchten, dass die Ehrenamtlichen auch in Zukunft Lust haben, aktiv Dinge zu gestalten."
Ehrenamtliche spielen eine große Rolle bei der Aufrechterhaltung des nichtkommerziellen Sektors. Aus diesem Grund sei es auch wichtig, das Ehrenamt aufzuwerten. Die Arbeitgeberverbände schlagen unter anderem das Angebot von geförderten Weiterbildungen vor.
Im Memorandum 2024 sind noch viele weitere Herausforderungen und Lösungsansätze aufgelistet, die den nichtkommerziellen Sektor betreffen. Die Arbeitgeberverbände Anikos und AGV329 werden das Dokument nun der Politik vorstellen, um die angespannte Situation des Sektors zu verdeutlichen.
Das Memorandum gibt es auch in digitaler Version auf der Anikos-Webseite.
Dogan Malicki