"Die Erfahrung hilft den neuen Ideen, voran zu kommen." Mit diesen Worten bedankte sich Lucas Reul bei seinen Parteikollegen für das Vertrauen, das ihm die PFF als Spitzenkandidat schenkt.
Mit Erfahrung ist der aktuelle Bauschöffe Michael Scholl gemeint. Der gab private und berufliche Gründe an, das Bürgermeisteramt nicht anzustreben. Er macht aber auch keinen Hehl daraus, dass er nach den Wahlen gerne wieder Bauschöffe werden möchte. Er könne nach zwölf Jahren Schöffenamt zufrieden in den Rückspiegel schauen. "Ich habe viele Projekte initiiert und wäre froh, wenn ich diese zu Ende führen und in einer nächsten Mehrheit mitarbeiten könnte."
Für neue Ideen hat die Eupener PFF eine politische Newcomerin gewinnen können. Joëlle Birnbaum-Köttgen ist 35 Jahre alt und - wie sie sagt - auch bereit, ein Schöffenamt zu übernehmen. Sie habe sich bereits für die Stadt engagiert und möchte das in Zukunft noch mehr tun. "Ich bin die Interessenvertreterin des Einzelhandels beim Rat für Stadtmarketing und habe über diese Funktion schon ein bisschen Kontaktpunkte zur Politik gehabt. Ich denke, es ist immer wichtig in der Politik nach vorne zu schauen und zu sehen wie man die Zukunft verbessern kann."
Spitzenkandidat Lukas Reul war schon bei den Jungliberalen aktiv. Schöffe ist der 33-Jährige seit November 2022. Seine Motivation die Bürgermeisterschärpe zu ergattern, erklärt er mit der Liebe zu seiner Stadt: "Zu allererst ist meine Motivation gegeben durch die Liebe zu meiner Heimatstadt Eupen. Ich liebe die Lebensqualität, die wir in Eupen haben. Mein Bestreben ist es, diese Lebensqualität beizubehalten und sogar zu verbessern".
Wo wir bei den Inhalten wären, mit denen die PFF im Wahlkampf punkten möchte. "Es ist natürlich klar, dass wir Liberale für die Investitionspolitik stehen. Die müssen wir auch weiter vorantreiben."
Soweit das Thema Kontinuität. Es soll aber auch Neues in Angriff genommen werden. "Wir wollen auch neue Impuls setzen. Das ist auch der liberale Gedanke. Wir möchten Zukunftsvisionen durchsetzen, wir möchten mit den Bürgern reden und da anpacken, wo der Schuh drückt. Wir möchten an der Kommunikation und am Sicherheitsgefühl der Eupener arbeiten. Da kommt aber bestimmt noch viel mehr im Gespräch mit den Bürgern."
Lucas Reul ist Immobilienmakler und auch im Vereinsleben aktiv. Sollte er Bürgermeister werden, würde er diese Aktivitäten zurückschrauben, seinen Beruf und das Vereinsleben aber nicht zu 100 Prozent aufgeben. "Es ist wichtig, bei den Leuten zu sein und zu sehen, was die Menschen bedrückt. Das kann ich eben nur, wenn ich mein Leben weiter lebe. Das kann ich nicht, wenn ich nur im Stadthaus sitze, ohne am Geschehen und der Gesellschaft teilzunehmen."
Eine Koalitionsaussage machten die Eupener Liberalen nicht. Man sei mit niemanden verheiratet. Man pflege aber einen respektvollen Umgang mit allen anderen Fraktionen.
Das PFF-Spitzentrio für die Stadtratswahl wurde übrigens von den ehemaligen Eupener PFF-Lokal-Sektionspräsidenten Ralph Lentz und Isabelle Weykmans vorgestellt. Beide wollen den Kandidaten als Team hinter dem Team beratend zur Seite stehen, werden aber nicht selber auf der Liste kandidieren. Sicher sei aber, dass PFF-Stadtrat Raphaël Post wieder auf der Liste mitmacht.
Manuel Zimmermann