Mittwochs wird in Kelmis der Müll eingesammelt, seit Anfang des Jahres werden auch Biomüllsäcke von der Gemeinde angeboten. Das Müllfahrzeug von Bisa besitzt dazu zwei verschiedene Kammern. Zehn Tonnen Fassungsvermögen hat der Müllwagen - 18 Tonnen wiegt er leer, mehr als 28 Tonnen darf er insgesamt nicht überschreiten.
Gegen Mittag ist der Müllwagen voll. Jetzt passiert das, was der Müllverursacher in der Regel nicht mehr mitbekommt: die Weiterverarbeitung des Mülls.
Dazu geht es nach Herstal, auf das Gelände von Intradel. Zunächst wird hier die Waage angesteuert, bevor es zum ersten Abladepunkt geht. "Der Restmüll kann nicht recycelt werden und wird daher in Herstal verbrannt", erklärt Intradel-Pressesprecher Jean-Jacques de Paoli. "Dabei wird Elektrizität produziert, grüner Strom."
Eine Halle weiter wird der Biomüll abgeladen. Hier ist der Prozess etwas länger und komplizierter: Aus den Abfällen entsteht Biogas (Methan). Der Prozess dauert insgesamt 24 Tage. Der Biomüll durchläuft dabei eine Prozedur, die wie eine Art Verdauung funktioniert.
Bei dem Vorgang entstehen auch Wärme und Strom, der ins Netz eingespeist wird, sowie Kompost. Da der Kompost zunächst noch zu viel Wasser enthält, muss er getrocknet werden. Er wird anschließend zum Beispiel in der Landwirtschaft verwendet.
Bei Intradel kommt der Abfall von rund einer Million Menschen zusammen - das sind alleine 40.000 Tonnen Bio-Abfall in einem Jahr.
Lena Orban