Welchen Unterschied macht DAB+ für die Hörer?
Es bedeutet, dass sie uns mit mehr Hörkomfort hören können. Nicht mehr nur klassisch über UKW, also über das sogenannte "FM", sondern auch über die neue terrestrische Ausstrahlungstechnik, den neuen Standard. DAB+ ist im Grunde genommen dasselbe wie UKW, nur mit viel mehr Vorteilen: ein rauschfreies Signal - entweder man empfängt das Programm oder man empfängt es nicht mehr - und Hörkomfort, weil es auch mehr Informationen gibt. Das sind digitale Informationen wie zum Beispiel Text, Infos, Bilder, die eben auch über das Radiogerät mitgeschickt werden können.
Heißt das, dass UKW ausgedient hat?
Noch nicht. Unser Haupt-Ausstrahlungsweg bleibt noch UKW. Die größte Anlage steht ja in Lüttich bei den Kollegen der RTBF, mit der 88,5 MHz, unserer größten Frequenz. Aber DAB+ ist quasi dabei, UKW zu ersetzen. Der BRF ist schon seit längerer Zeit in weiten Teilen von Belgien auf DAB+ zu empfangen, jetzt eben auch im Kern-Sendegebiet. Letztes Jahr kam der erste Sendestandort in Petergensfeld ans Netz und jetzt eben Wallerode seit diesem Wochenende.
Was muss ich denn jetzt als Hörer tun, wenn ich diese ganzen Vorteile des digitalen Empfangs nutzen will?
Im Grunde genommen nicht viel. Man braucht dazu nur ein Radio-Gerät, das auch DAB+ empfangen kann. Die meisten neuen Radiogeräte können das. Zum Beispiel gibt es ja auch eine EU-Richtlinie, die auch hier in dem Mediengesetz der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Mediendekret umgesetzt ist seit 2021. Also jedes neue Auto, das man zum Beispiel kauft, muss mit einem DAB+ Empfänger ausgestattet sein. Man braucht im Grunde genommen nur ein Radio-Gerät, das DAB+ empfangen kann, und schon geht es los.
Jetzt ist unser Chef-Techniker Marc Schifflers diese Woche in der Eifel unterwegs gewesen, um den Empfang zu testen. Gibt es noch Funklöcher?
Ja, es gibt Stellen, an denen man uns noch nicht gut empfangen kann. Das hat mit der topographischen Lage unserer Gegend zu tun, gerade im Süden der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Da geht es auch mal öfter rauf und runter. Und das sorgt dafür, dass in Tallagen der Empfang schwieriger ist. Aber die gute Nachricht ist: Der Empfang ist besser als gedacht, besser als simuliert. Das haben diese ersten Messfahrten gezeigt, dass man öfter mal einen besseren Empfang hat als das, was wir theoretisch gedacht hätten. Schwierig sind aber zum Beispiel Burg-Reuland oder Recht, das sind schwierige Lagen. Das galt aber auch schon für UKW und deswegen sind wir dabei, diese "weißen Flecken" zu identifizieren, um für später zu definieren, wo es Stützsender braucht.
Neben dem BRF sind auch private Radiosender nun digital zu empfangen: 100,5 das Hitradio, Radio Contact Ostbelgien Now, Radio Sunshine und Radio 700.
Gudrun Hunold