Bezahlbaren und gesunden Wohnraum schaffen, das ist das Ziel der Öffentlichen Wohnungsbaugesellschaft ÖWOB. Aktuell kümmert sich die ÖWOB um 1.350 Wohnungen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. 500 dieser Wohnungen sollen bis 2026 komplett saniert werden.
Ein sportliches Vorhaben, wie ÖWOB-Direktorin Annabell Pommé erklärt. "Wir haben gewisse Projekte gebündelt. Alles, was homogen ist und gut zusammenpasst, wird zusammengelegt. Wir kommen außerdem schnell dadurch voran, dass wir unsere Prioritäten gezielt setzen und uns Projekte suchen, bei denen man mit wenig Aufwand viel erreichen kann. Aber trotzdem: Schnell heißt nicht schlecht, wir wollen schnell und gut arbeiten."
Im Rahmen eines Investitionspakets unterstützt die Deutschsprachige Gemeinschaft das ambitionierte Vorhaben mit 30 Millionen Euro, sagt der Minister für Raumordnung, Antonios Antoniadis. "Wir haben in Belgien generell einen etwas älteren Immobilienpark, das gilt auch für die Gebäude der ÖWOB. Deshalb ist es eine besondere Herausforderung."
"Natürlich wollen wir auch, dass die ÖWOB da schnell agieren kann und deshalb ist die Deutschsprachige Gemeinschaft mit den finanziellen Mitteln eingestiegen, damit das Vorhaben gut gelingt. Die Finanzierung stammt nicht nur aus der DG, sondern auch aus der Europäischen Union", so Antoniadis.
Die Sanierungsarbeiten betreffen vor allem Appartementblocks. So sollen Fenster, Türen und Garagentore ersetzt, Dächer und Fassaden gedämmt werden. Viele der betroffenen Wohnungen sind bereits bewohnt - eine weitere wichtige Herausforderung. "Hier ist es sehr sehr wichtig, die Mieter gut zu informieren: vorher, währenddessen und auch im Nachhinein", erklärt Annabell Pommé.
"Es ist wichtig, dass wir die Mieter begleiten und ihnen dabei helfen, beispielsweise ein neues Heizungssystem zu verstehen und ihr Lüftungsverhalten anzupassen. Da wollen wir die Mieter auf jeden Fall begleiten. Außerdem ist die Kommunikation sehr wichtig, deshalb werden wir eine neue Internetseite einrichten, auf der sich jeder informieren kann."
Der Investitionsplan beinhaltet auch den Neubau oder Ankauf von Immobilien. Ein gutes Beispiel dafür ist der Kauf einer Immobilie am Eupener Kehrweg. Drei weitere Appartements, die bald durch die ÖWOB vermietet werden. Die Sanierung durch das Investitionspaket bedeutet für die zukünftigen Mieter ein Energieersparnis von 70 Prozent.
Da die ÖWOB ihre Hauptfinanzmittel aus den Mieteinnahmen zieht, ist es wichtig, dass die Reform des Wohnbaudekretes bald für neue Möglichkeiten der Organisation sorgt. "Man darf nicht vergessen, dass die Wohnungsbaugesellschaft auch aus großen eigenen finanziellen Mitteln saniert und Wohnungen instandhält."
"Deswegen ist es für uns essentiell, dass die Mieten in dem neuen Dekret gerechter eingeteilt werden und jemand, der in einer sanierten Wohnung lebt, natürlich einen anderen Preis zahlen muss als ein anderer, der in einer nicht sanierten Wohnung lebt. Durch das Dekret erhoffen wir uns dahingehend neuen Handlungsspielraum." Das neue Dekret soll noch in diesem Frühjahr verabschiedet werden.
Lindsay Ahn
Sanieren bedeutet immer eine Teuerung für Mieter - warum auch immer.