Die Erhebung zur Schulgesundheit in Ostbelgien erfolgte zusammen mit der Wallonie und dem frankophonen Brüssel, so dass hier direkte Vergleiche möglich sind. Befragt wurden Schüler vom fünften Primarschuljahr bis zum sechsten Sekundarschuljahr. Das wichtigste Ergebnis vorweg: Ostbelgien kommt im Vergleich gut weg. Allerdings sind wir auch ein eher ländlicher Raum, mit einem grundsätzlich ausgeprägten Gemeinschaftsgefüge, einem breiten Angebot und einem präsenten Vereinsleben.
Aber wo Licht ist, da ist bekanntlich auch Schatten. Besonders signifikant: der Alkoholkonsum. "Das ist der Alkoholkonsum, wo wir erheblich schlechter, und insbesondere im Süden der Gemeinschaft erheblich schlechtere Werte haben als auf wallonischer Ebene", erklärt Kaleido-Direktor Manfred Kohnen. "Da ist ein Thema die körperliche Aktivität, also Bewegung und Sport. Hier sind es über zwölf Prozent der Kinder und Jugendlichen, die die Empfehlungen der WHO erfüllen. Andere Themenfelder betreffen eher den schulischen Kontext. Da geht es um Themen wie Mobbing. Da geht es auch zum Beispiel um die Beziehung zu den Lehrern. Wobei man auch da natürlich genau hinschauen muss: Warum ist das der Fall? Aber auch das Schulklima ist sicherlich ein wichtiges Thema."
Und dann gibt es den zentralen Themenbereich der mentalen Gesundheit. 16 Prozent der Schüler bezeichnen ihren Gesundheitszustand als "mittelmäßig oder schlecht". Der Wert liegt zwar unter dem der Wallonie. Aber dennoch: konkret bedeutet dies, dass jedes sechstes Schulkind seine Gesundheit als "nicht gut" empfindet. Mehr als ein Drittel der Kinder und Jugendlichen gibt an, dass sie an mindestens zwei psychosomatischen Symptomen leiden. Dazu gehören Kopf- und Rückenschmerzen aber auch Einschlafprobleme.
In Ostbelgien gibt es bereits verschiedene Präventionsprogramme. Unterrichtsministerin Lydia Klinkenberg würde gerne noch einen Schritt weiter gehen. "Wir sind gerade dabei, uns wissenschaftlich begleiten zu lassen, um das Thema Gesundheitsförderung, aber auch die sozio-emotionale Entwicklung in den Rahmenplänen zu verankern, damit auch gesichert ist, dass jedes Kind im Rahmen seiner Schullaufbahn mit diesen verschiedenen Angeboten in Berührung kommt."
Daneben betont die Ministerin auch, dass die Schule nicht alles leisten kann. Etwa bei den Themen Sport, Ernährung oder Bildschirmzeit ist das Elternhaus gefragt.
Wichtig: Die Studie ist eine Selbsteinschätzung der Schüler. Also: Wie schätzen sich die Kinder und Jugendlichen selber ein? Das sind wertvolle Erkenntnisse. Sie müssten aber mit anderen Erhebungen verglichen werden, um sie wirklich nutzbar zu machen.
Ein Beispiel: Die Schüler wurden nach ihrem Gewicht gefragt. Diese Angaben hat Kaleido mit den eigenen Daten aus den Schuluntersuchungen verglichen. "Und da sehen wir sehr, sehr große Unterschiede", so Kohnen. "Aber auch das ist interessant zu sehen. Wieso schätzen sich die Kinder und Jugendlichen da anders ein? Das hat natürlich viel mit Druck, mit Psychologie, mit positiver Erwartungshaltung zu tun. Man fühlt sich eben oft zu dick, obwohl man es gar nicht ist. Und allein diese Erkenntnis ist wiederum wertvoll. Deshalb ist diese Studie sehr wertvoll, muss und sollte aber immer in Kombination mit anderen Datenquellen und Studien gelesen und gesehen werden."
Mentale Gesundheit, Alkoholkonsum, Sport und Bewegung und das Schulklima sind die Themen, die in Ostbelgien verstärkt in den Fokus genommen werden sollen. In der kommenden Woche wird die Studie den Schulen sowie im Parlament vorgestellt.
Gudrun Hunold
Wenn es hier um eine empirische Vorstellung geht sollte man das Thema auch im Kontext vorstellen und nicht die Rhetorik der Frau Klinkenberg und Ihre Meinung wieder geben.
Das ist altbekannter Kaffee und den trinkt man nicht, sondern schüttet man weg.
Die schulische Entwicklung der letzten 20 Jahre in Belgien sind desaströs, das weiß jeder.
Und es wird momentan nicht besser.
Da nützen auch keine Studien.
Da braucht’s jemanden mit Kreativität und Mut zur Weiterentwicklung.
Beides gibt es momentan leider nicht.
Nur Windeln wechseln und Dalai Lama Rhetorik- Grinsen was das Zeug hält.