"Ich bin Marc Bontemps. Ich hatte vor 14 Monaten einen Schlaganfall und konnte nichts mehr sagen. Ich bin direkt ins Krankenhaus eingeliefert worden und es war großartig, wie man sich um mich gekümmert hat." Marc Bontemps ist in der Region als Musiker bekannt. Er ist ein Gesicht der Kampagne, in der vier Ostbelgier zu Wort kommen.
Menschen, die entweder im Pflegebereich arbeiten, oder wie Marc Bontemps, auf Pflege angewiesen waren oder immer noch sind. Unterstützt von der Deutschsprachigen Gemeinschaft, hat die KPVDB, zusammen mit dem Cloth Kreativbüro, die Kampagne umgesetzt. Die Menschen, die zu sehen sind, wollen stellvertretend Danke sagen.
Die Geschäftsführerin der KPVDB, Josiane Fagnoul, erklärt aber auch, dass mit der Kampagne Fachkräfte angezogen werden sollen. "Wir mussten am Image nochmal etwas tun, weil man leider immer Negativ-Reportagen hört. Alles, was nicht geht. Und über diese vier Menschen, gibt es jetzt auch die Möglichkeit nochmal zu zeigen, was positiv am Beruf ist."
Neben Marc Bontemps kommen auch die 100-jährige Leni Reinartz, Motorradfahrer Stig Dupuis und Pflegehelferin Alex Egyptien zu Wort. Alle haben am eigenen Leib erfahren, wie wichtig die Pflege ist. "Uns sind da viele Menschen eingefallen, aber nicht jeder möchte seine persönliche Geschichte teilen. Das ist sehr emotional. Wir hatten auch an Paliativpflege gedacht, aber in dem Bereich waren viele einfach noch nicht soweit, dass sie offen darüber reden konnten", berichtet Josiane Fagnoul.
Die vier Teilnehmer der Kampagne wird man ab sofort auf Plakaten, als Aufsteller, auf den City Lights oder in Videos auf Social Media sehen. Auch im Radio läuft die Kampagne.
Als Marc Bontemps die Anfrage zur Teilnahme bekam, hatte er noch gar nicht so wirklich realisiert, was da auf ihn zukommt. "Ich war zu dem Zeitpunkt noch in Pflege und total verloren. Ich habe das nur wahrgenommen. Meine Frau hat mehr zugesagt als ich. Mit der Hinsicht das man auf das, was da kommt, bauen kann."
Wer in den Pflegeberuf einsteigt, der verändert mit Sicherheit Leben. Auch das macht die Kampagne deutlich. Oder wie Pflegehelferin Alex Egyptien es in ihrem Video formuliert.
"Was ich ganz wichtig finde, ist dass man den Beruf mit dem Herzen macht. Und, dass man sich bewusst ist, welche Verantwortung man hat. Die Dankbarkeit, die man entgegengebracht bekommt, motiviert einen und zeigt ja, wie wertvoll die Arbeit ist, die man macht."
Lena Orban