Frau Neuens, Sie sind Quereinsteigerin, würden Sie sich bitte einmal vorstellen?
Ich bin 66 Jahre alt und eine Finanzbeamtin, die mittlerweile in Rente ist. Ich habe also Zeit, mich anderen Dingen zu widmen. Die Politik hat das Rennen gemacht.
Sie haben beim ersten Bürgerdialog der DG teilgenommen. Das Thema Pflege stand da im Vordergrund. Später sind sie in den permanenten Bürgerrat eingetreten. Jetzt geht es in die Politik. Wie ist es dazu gekommen?
Durch den Bürgerdialog bin ich mit der Politik in Kontakt gekommen. In verschiedenen Sitzungen konnte ich Kontakte knüpfen. Unter anderem auch mit dem Vize-Ministerpräsidenten Antonios Antoniadis (SP).
Wieso haben Sie sich für die SP entschieden?
Es sind die Themen, die mich zu dieser Entscheidung geführt haben. Ich möchte ein Sprachrohr für die Menschen in Ostbelgien sein. In erster Linie für diejenigen, die es nicht schaffen, für sich selbst zu reden.
Es ist nun offiziell, dass Sie auf dem zweiten Listenplatz kandidieren. Der SP-Regionalrat hat grünes Licht gegeben. Sie stehen direkt hinter dem Spitzenkandidaten Antonios Antoniadis. Sind Sie als politische Quereinsteigerin dieser Aufgabe gewachsen?
Die SP gibt mir eine große Chance. Der zweite Listenplatz eröffnet mir viele Gestaltungsmöglichkeiten. Eine Menge Verantwortung kommt nun auf mich zu. Ich möchte den Ostbelgiern beweisen, dass ich es kann. Ich muss noch viel lernen, aber dazu bin ich bereit.
Welche Themen liegen Ihnen besonders am Herzen?
Eines der wichtigsten Themen für mich ist die Bildung. Sie ist der Schlüssel zur Zukunft der Demokratie. Nur wer versteht, dass wir privilegiert sind, kann sich auch eine eigene Meinung bilden. Wichtig ist mir auch, meine Generation zu vertreten. Der Austausch mit der Jugend ist mir ebenso wichtig. Nur so können wir eine sozialgerechte und chancengleiche Politik machen.
Dogan Malicki
Dann bin ich mal gespannt, wie lange diese Dame es bei der SP aushält. Sie wird auch eines Tages begreifen, daß sie nur als Kanonenfutter gut war.
Sollte sie gewählt werden, wird sie nur dann politisch überleben, wenn sie auf Parteiline bleibt. Eine Partei funktioniert wie jede Firma, das heißt man muss machen, was der Chef sagt. Die Demokratie gibt es nur in der Theorie und in Sonntagsreden.
Wo Sie Recht haben, haben Sie Recht. Wir leben in einer Partiekratie, wo der einzelne Mensch nur akzeptiert wird, wenn er sich auf der Parteilinie befindet und schön auf dieser Linie bleibt. Die "Partei" ist allmächtig!