Die Preise für Schokolade sind in den letzten Monaten ganz schön in die Höhe geschnellt. Dabei werden diese Erhöhungen je nach Kakaobauer, Chocolatier oder Händler unterschiedlich wahrgenommen.
Christophe Saive ist seit über 25 Jahren in Verviers als Chocolatier tätig. Er erklärt, der Anstieg auf dem Weltmarkt sei katastrophal. Bei Zucker gebe es eine Verteuerung um 52 Prozent, bei Schokolade um 60 Prozent. Er selbst kauft den Rohstoff bei einer Genossenschaft ein, der Preis lag immer schon höher als der Marktpreis und dadurch zahlt er "nur" 25 Prozent mehr. Im Laufe der Jahre hat der Chocolatier seine Gewinnspanne schneller schmelzen sehen als seine Schokolade, aber sie ist immer noch da.
Schokolade wird zum Luxusprodukt. Wird sie in Zukunft unbezahlbar sein? Denn die Schwellenländer beginnen ebenfalls, mehr Luxusgüter zu konsumieren. Die Nachfrage steigt, das Angebot bleibt dahinter zurück. Und der Klimawandel kommt noch dazu. Es wird immer schwieriger, Schokolade mit Qualität herzustellen, sagt Christophe Saive.
Alice Guillaume stellt selbst keine Schokolade her, arbeitet aber mit 15 kleinen Herstellern des internationalen Labels "Bean to Bar" ("von der Bohne bis zur Tafel") zusammen. Das Unternehmen vertreibt in ganz Europa zertifizierte, ökologisch produzierte Schokolade.
Seit zwei Jahren verzeichnet sie Umsatzeinbußen und musste ihre Preise erhöhen, um über die Runden zu kommen. Noch gelingt es ihr, Kunden zu finden, die Wert legen auf Nachhaltigkeit, sagt sie.
Die Preiserhöhungen auf dem Weltmarkt betreffen vor allem die großen, industriellen Schokoladenhersteller. Aber die anderen, die zu nachhaltigen und fairen Bedingungen produzieren wollen, bleiben nicht verschont. Einmal mehr entscheidet der Kunde, welche und wie viel Schokolade er kauft.
vedia/gud/km
Besser wäre Alkohol, Muskelstudio, Lustreisen und Partylocations würden sich mindestens ebenfalls dermaßen drastisch verteuern.
"...Und der Klimawandel kommt noch dazu..."🙄
ok, dann glauben wir das auch noch.