Zum 79. Mal jährt sich die Ardennenschlacht und die Befreiung von Nazi-Deutschland. Für Bürgermeister Herbert Grommes ist es auch heute noch wichtig, zu erinnern und die Dankbarkeit gegenüber den Amerikanern auszudrücken, die vor vielen Jahren in der Region gekämpft haben.
"Wenn man Eltern oder Geschwister hier verloren hat, ist es selbstverständlich, dass Emotionen hochkommen, wenn man hierhin zurückkommt - genau wie auch bei uns Emotionen hochkommen, denn St. Vith wurde zerstört und wir haben sehr viele Zivilisten gehabt, die umgekommen sind während dieser Schlacht. Es ist sehr wichtig, immer wieder daran zu erinnern", so Grommes. "In Deutschland ist damals innerhalb von neun Monaten eine Demokratie zu einer Diktatur geworden. Es kann schnell gehen. Wir müssen deshalb aufpassen, auch was bei uns passiert."
Auch der geehrte Weltkriegsveteran Gerald White - Jahrgang 1926 - zeigte sich tief berührt nach der Ehrenzeremonie - so wie schon viele andere vor ihm. "Ich bin so begeistert. Der schöne Teil ist doch, dass wir die Menschen hier befreit haben und ich dabei sein konnte."
Soweit ein Ablauf wie in so vielen Jahren. Doch diesmal war etwas anders. Bei der Ehrung waren vier junge Tschechen dabei, die ihrerseits einen Ehrenkranz zum Kriegsdenkmal mitgebracht hatten. Was da noch nicht allen klar war, war, dass sie noch mehr im Gepäck hatten.
Doch bevor das Geheimnis gelüftet wurde, durfte sich Gerald White ins Goldene Buch der Stadt St. Vith eintragen, so wie vor ihm zum Beispiel König Philippe und Königin Mathilde.
Doch das Beste sollte noch kommen. Gerald White hatte sich mit seiner Truppe bis Pilsen in der heutigen Tschechei durchgeschlagen. Dort hat er zusammen mit Kameraden ein Kinderbuch signiert. Und eben dieses Buch hatten die vier jungen Tschechen aus einem Museum mitgebracht. Gerald White war erstaunt und entzückt zugleich.
Nächstes Jahr jährt sich die Ardennenschlacht zum 80. Mal. Dann will auch St. Vith wieder daran erinnern - in der Hoffnung eine Welt des Friedens, der Toleranz und der gegenseitigen Achtung aufbauen können.
Manuel Zimmermann