Am unteren Eingang des Eupen Plaza hat sich Mittwochmorgen eine lange Schlange gebildet. Mit leeren Tüten stehen dort Menschen jeden Alters. Und das schon lange, bevor die Lebensmittelhilfe ihre Türen eigentlich öffnet.
Drinnen ist Hektik angesagt. Am Morgen ist eine Tonne Lebensmittel angekommen. Bianca Pitz räumt Regale ein. Es gibt viel zu tun: "Sehr viel. Sehr, sehr viel. Kann sich keiner vorstellen, der es nicht selbst mal gemacht hat. Aber wir haben sehr viel Spaß untereinander und deshalb machen wir es sehr, sehr gerne!"
Mittwochs packt Bianca den ganzen Tag mit an. Insgesamt gehören 27 Ehrenamtliche zum Team. Seit Anfang Dezember ist die Verteilstation nicht mehr an der Hochstraße zu finden, sondern am Eupener Werthplatz.
"Notwendig wurde es, weil die letzte Verteilung nicht optimal war. Und wir haben nach einer besseren, zentraleren Lage gesucht, wo auch die Leute besser willkommen geheißen werden können. Sie müssen nicht draußen stehen", sagt Kurt Hoffmann, der Gemeinschaftspräsident des Roten Kreuzes in der DG.
Dabei ist auch der neue Standort nur eine Notlösung. Außerdem fallen hier hohe Mietkosten an. "Das sind bald 2.000 Euro plus Stromkosten. Wir haben Kühltruhen, die wir nutzen. Das sind schon hohe Nebenkosten, die wir haben. Die muss das Rote Kreuz natürlich bestreiten", erzählt Hoffmann. "Wir haben Unterstützung. Die König-Baudouin-Stiftung hat uns dieses Jahr unterstützt. Aber halt diese Kosten sind jetzt jedes Jahr. In der Hoffnung, dass wir in Zukunft über einen Kühlraum zum Beispiel die Stromkosten reduzieren können. Und die Mietkosten im Limburger Weg sollen dann auch geringer werden."
Mitte nächsten Jahres soll es für das Rote Kreuz zurück an den Limburger Weg gehen. Dann sollten die Bauarbeiten dort beendet sein. Doch bis es soweit ist, geht es am Werthplatz weiter. Einfach so kann hier niemand vorbei kommen. Der Zugang zur Lebensmittelhilfe muss beantragt werden. Dahinter steckt jede Menge administrativer Aufwand. "In enger Zusammenarbeit mit dem ÖSHZ und den anderen Büros", sagt Linda Hermanns, die seit drei Jahren ehrenamtlich dabei ist.
"Es ist auch wichtig, weil es sind ja so viele Leute gekommen, die mittlerweile auch bedürftig sind. Es ist im Computer festgehalten. Es muss ja überschaubar sein. Und im Hintergrund arbeiten Kolleginnen und Kollegen. Abende, halbe Nächte - aber wir machen es gerne. Andere Leute helfen mit Geld, wir helfen mit unserer Zeit, die wir hier in einem tollen Team verbringen."
Tatsächlich nutzen auch in Eupen immer mehr Menschen die Lebensmittelhilfe. Kamen im vergangenen Jahr rund 630 Bedürftige im Monat, sind es jetzt rund 750 Menschen. In einem ganzen Jahr werden hier insgesamt 100 Tonnen Lebensmittel ausgegeben. 70 Prozent der Waren stammen aus europäischen Hilfsfonds. Jeweils 15 Prozent steuern die Lebensmittelbank der Provinz Lüttich und lokale Händler bei.
Einen Mangel an Waren gibt es nicht. Dafür aber könnten es mehr Mitarbeiter sein, meint Gemeinschaftspräsident Kurt Hoffmann. "Wir sind auf der Suche nach Ehrenamtlichen, die eine Funktion im Vorstand machen wollen. Wir haben Schriftführer und Kassierin in Spee. Präsidenten suchen wir immer noch. Man muss natürlich diese Arbeit auch machen können. Wenn sich Freiwillige finden, das zu machen, dann mit Kusshand.... aber man muss ein bisschen Background mitbringen."
Die Krisen der vergangenen Jahre machen sich bemerkbar. Wer hier mithilft, der tut es aus Überzeugung. "Denn die Leute mit strahlenden Gesichtern, das macht viel Spaß. Es ist ein schönes Geschenk. Wenn die Leute glücklich sind und gehen und danke sagen. Wir haben noch viele, die sagen noch danke. Das macht Freude", sagt Helferin Bianca Pitz.
Simonne Doepgen
Liebe Gemeinschaft, lieber Arthur Leys, liebe Stadt Eupen,
der kürzliche BRF-Besuch bei der Eupener Lebensmittelbank unterstreicht die Bedeutung der dort geleisteten Arbeit. Besonders hervorheben möchte ich Arthur Leys, dessen unermüdlicher ehrenamtlicher Einsatz als Leiter der Lebensmittelhilfe, auch angesichts seines kurzfristigen krankheitsbedingten Ausfalls, uns allen als Vorbild dient.
Mein Dank gilt zudem den Ehrenamtlichen des Roten Kreuzes für ihre engagierte Arbeit und der Stadt Eupen für die finanzielle Mietunterstützung. Diese Zusammenarbeit verdeutlicht die Stärke unserer Gemeinschaft und unseres Engagements für Bedürftige.
Das Rote Kreuz und seine Lebensmittelbank mit ihren Freiwilligen sind ein Symbol für Solidarität und Menschlichkeit. Euer Einsatz bereichert nicht nur individuelle Leben, sondern festigt das Fundament unserer Gemeinschaft.
Herzlichen Dank an Arthur, das gesamte Team und die Stadt Eupen für eure wertvolle Arbeit und fortwährende Unterstützung. Euer gemeinsames Wirken hat eine tiefgreifende und positive Auswirkung.
Mit größtem Respekt und Dankbarkeit,
Kurt Hoffmann
Präsident der Deutschsprachigen Rotkreuzgemeinschaft