Siggi Struck hat Feuer gemacht. Die Kohlen glühen, das Eisen jetzt auch. Mit gezielten, kräftigen Schlägen wird aus dem Rohling ein Hufeisen geschmiedet.
Siggi Struck brennt für das, was er tut. Die Kunden kann er sich aussuchen. Konkurrenz hat er wenig. Das liegt nicht zuletzt an der anspruchsvollen Ausbildung. Kunstschmied war sein erster Abschluss, dann ging es in die Spezialausbildung nach Brüssel.
"Um anzufangen, muss man schon mal schmieden können. Damit fängt es schon mal an. Man kann nicht sagen 'Ich werde jetzt Hufschmied' und weiß gar nicht, wie man ein Stück Eisen überhaupt machen muss und wie es sich gut verformen lässt", erklärt Siggi Struck. "Dann muss ich verschiedene Krankheiten der Pferde kennen, damit ich weiß, wo eine Verletzung an dem Huf ist und was für ein Hufeisen ich jetzt brauche. Es gibt über 20 verschiedene Sorten - nicht nur vorne und hinten."
Weil er eben seinen Beruf mit Leidenschaft ausübt, war er genau der Protagonist, den die Fotografin Ashley Joanna für ihre Porträtserie gesucht hat. Das jedenfalls fand Siggis Frau, denn die hat sich bei der Fotografin gemeldet, erzählt Ashley. Dann aber habe sie vergessen, es ihrem Mann zu sagen. Ashley stand also eines Tages vor der Tür. Aber die beiden haben sich schnell gefunden und sie denkt, Siggi sei doch gerne beim Projekt dabei.
30 Ostbelgier-Porträts sind es wieder geworden - wie schon bei der Erstauflage im letzten Jahr. Seit vier Jahren lebt die Fotografin aus New York jetzt in der Eifel. Mit einem Blick von außen begegnet sie den Menschen hier - und lernt dabei auch Deutsch. Schon bei der ersten Ausstellung seien viele Leute auf sie zugekommen, hätten gefragt, ob sie weiter macht und Tipps gegeben für weitere Porträts, sagt Ashley Joanna. Es sei also schnell klar gewesen, dass sie das weiterführen wolle.
Die Vernissage zur Ausstellung findet am Freitag, 8. Dezember, um 19:30 Uhr statt. Anschließend ist die Ausstellung bis zum 18. Dezember im Kultur- und Konferenzzentrum Triangel in St. Vith zu sehen. Geöffnet ist täglich zwischen 10 und 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Alle Infos gibt es auch unter ashleyjoannaphoto.com.
Gudrun Hunold
War gestern im Triangel mir die Portraitserie anschauen und bin total begeistert denn heutzutage werden viele handwerkliche Berufe keine Beachtung mehr geschenkt was schon traurig ist, denn alles wird die Technik und Elektronik nicht ersetzen können. Hoffentlich folgen noch mehrere solcher Portraitserien.