Im letzten Jahr haben in der Deutschsprachigen Gemeinschaft 660 Schülerinnen und Schüler an der Pisa-Studie teilgenommen. Alle sind im selben Jahr geboren: 2006.
Getestet wurden drei Bereiche. Mathematik, Naturwissenschaften und die Lesekompetenz. Beim jüngsten Test erreichte die DG im Bereich Mathematik 483 Punkte. Vergleicht man diese Punktzahl mit den Ergebnissen der vergangenen Jahre, dann wird ein signifikanter Abwärtstrend deutlich.
Nichtsdestotrotz liegt die DG im Bereich Mathematik deutlich über dem Durchschnitt der OECD-Staaten. Unter anderem hat die DG im Bereich Mathematik besser als Deutschland, Schweden oder Norwegen abgeschnitten.
Die Pisa-Studie verdeutlicht: Der sozioökonomische Status eines Schülers wirkt sich auf seine mathematischen Leistungen aus. Deshalb mussten die Schüler unter anderem Fragen zum familiären Hintergrund beantwortet. "Es gibt in fast allen Ländern einen Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Hintergrund der Schüler und ihrer Leistungen", erklärt Sabrina Sereni, Forschungsbeauftragte an der Autonomen Hochschule. "In der DG ist dieser Zusammenhang relativ klein ausgeprägt."
Bei den Naturwissenschaften erzielte die DG 487 Punkte und liegt somit im OECD-Schnitt. Beim Lesekompetenz-Test erzielte die DG 467 Punkte und liegt somit im OECD-Durchschnitt. Sowohl die Flämische als auch Französische Gemeinschaft schnitten bei der Lesekompetenz besser als die DG ab.
"Mich freut es sehr, dass wir in Sachen Bildungsgerechtigkeit gute Punkte erzielt haben", sagt Bildungsministerin Lydia Klinkenberg. "In den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Lesen haben wir im Grunde genommen keine schlechten Resultate erzielt. Sie zeigen uns trotzdem auf, dass es noch Luft nach oben gibt. Diese Luft nach oben müssen wir auch nutzen."
Der Deutschsprachigen Gemeinschaft ist klar. Die Gesellschaft verändert sich. Das Bildungssystem muss sich anpassen. Wie? Mit diesen Fragen wird sich die DG im Rahmen der lancierten Bildungsvision 2040 auseinandersetzen.
Auch hat die Pisa-Studie verdeutlicht, dass es eine Risikogruppe in der DG gibt. 25 Prozent der getesteten Schüler waren nicht in der Lage, komplexe Texte zu verstehen. Es besteht also definitiv Handlungsbedarf.
Dogan Malicki
"Sie zeigen uns trotzdem auf, dass es noch Luft nach oben gibt. Diese Luft nach oben müssen wir auch nutzen." [Lydia Klinkenberg]
Naturwissenschaften und Lesekompetenz. Das ist der Springende Punkt. Luft nach oben die wir gemeinsam nutzen sollten für eine zukunftsfähige DG.
Wenn das so bleibt, ist schon viel gewonnen. Das wird schon ein Kraftakt.
Die DG sollte in solchen Auswertungen gar nicht auftauchen, viel zu kleinteilig um einen Vergleich mit den anderen Gemeinschaften zu erlauben. Die DG ist ländlich geprägt und hat weniger Schüler als z.B. die Stadt Lüttich. Da verbietet sich jeder Vergleich, dass er trotzdem erfolgt ist schon das erste PISA-Versagen.....