Ort des Geschehens war also diesmal die Oper. Ministerpräsident Oliver Paasch, Parlamentspräsident Charles Servaty und die Leiterin der DG-Vertretung in Brüssel, Eva Johnen, begrüßten die Gäste auf ihrem durch roten Teppich gepolsterten Weg in die erste Etage einzeln per Händedruck. Im festlich hergerichteten Grand Foyer gab es dann die erste Gelegenheit zu einem Plausch. Dass es am Mittwoch vor allem auch um die Feier der 50 Jahre DG-Autonomie ging, wurde überall durch Aufschriften, eine Ausstellung, einen neuen Imagefilm und natürlich die Reden verdeutlicht.
Die Wahl der Oper als Ort der Feier begründete Ministerpräsident Paasch wie folgt: "Wir wollten damit zum Ausdruck bringen, dass 50 Jahre Autonomie für uns ein Grund ist, zufrieden zurückzublicken auf die fünf vergangenen Jahrzehnte. Ich finde, der Rahmen passt zu einem solchen Geburtstag."
Extra zur Feier aus Südtirol angereist war Arno Kompatscher, Landeshauptmann der italienischen Region, die so vieles mit der DG verbindet. "Natürlich ist das ein Ereignis, 50 Jahre Autonomie. Wir haben das ja letztes Jahr gefeiert in Südtirol", so Kompatscher.
"Es gibt auch sehr viele Parallelen zwischen der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Ostbelgien und Südtirol in Bezug auf die Entwicklung dieser Autonomie. Die Idee des Schutzes der deutschsprachigen Minderheit in einem mehrheitlich anderssprachigen Staat. Und deshalb gibt es auch sehr viele Verbindungen und Zusammenarbeit. Und natürlich bin ich der Einladung gerne gefolgt."
Neben Landeshauptmann Kompatscher war der belgische EU-Kommissar Didier Reynders als Gastredner geladen. Der langjährige Außenminister Belgiens erklärte nach den offiziellen Reden dem BRF, dass er bei 50 Jahren Autonomie der DG besonders an zwei Dinge denke. Zunächst an den langen Weg, der seit den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zurückgelegt worden sei. Vor allem aber denke er bei der Feier von 50 Jahren DG Autonomie an die Zukunft der DG in Belgien.
"Denn", so Reynders, "die DG hat eine bedeutende Rolle in Belgien zu spielen. Aber auch in Europa. Denn die DG ist eine Region, die verschiedene Partner miteinander verbinden kann. Sie ist zum Beispiel die direkteste Verbindung Belgiens zu Deutschland. Das wird ein großer Trumpf in den kommenden Jahren sein." Und dann fügte Reynders noch hinzu: "Ich gratuliere Ostbelgien zu 50 Jahren Autonomie."
Gratulation gab es auch vom deutschen Botschafter in Belgien, Martin Kotthaus - einer der zahlreichen Gäste aus nationaler und internationaler Politik am Empfang in der Oper. "Ich gratuliere der Deutschsprachigen Gemeinschaft zu 50 Jahren Autonomie von ganzem Herzen. Die Menschen der DG sind die wirklichen Europäer inmitten von Europa. In jeder Hinsicht grenzüberschreitend, lebend, arbeitend und liebend. Was kann es Schöneres geben. Herzlichen Glückwunsch."
Tag der DG seit 1990
Die Deutschsprachige Gemeinschaft begeht jedes Jahr am 15. November ihren Festtag. Schulen, Verwaltungen und Banken in der DG sind dann geschlossen. Traditionell findet dazu ein offizieller Festakt in Brüssel statt.
Der Tag der DG wird seit 1990 gefeiert. Dieses Jahr ist dennoch besonders, weil die DG seit 50 Jahren besteht. Am 23. Oktober 1973 wurde der Rat der deutschen Kulturgemeinschaft, wie es damals hieß, eingesetzt. Und seit 40 Jahren haben die Deutschsprachigen eine eigene Regierung.
Der Feiertag am 15. November fällt zusammen mit dem Tag der Dynastie. Damit soll bewusst die Verbundenheit mit der Monarchie und mit Belgien verdeutlicht werden.
50 Jahre Autonomie: 90 Ostbelgier vermitteln "Wir-Gefühl"
Außerdem wurde ein Film gezeigt, in dem 90 Menschen aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft zu sehen sind: Menschen aller Altersklassen, Menschen mit ganz unterschiedlichen Biografien - und mit einer zentralen Frage: Wer sind wir? Wer bist Du? Wer bin ich?
Durch das Filmprojekt führte die ostbelgische Schauspielerin Karen Dahmen. Gemeinsam mit den 90 Teilnehmern wurde ein Frage-Antwort-Spiel erarbeitet.
"Wir sind Ostbelgien - Grenzen überwinden, Gegensätze verbinden" - so lautet der Titel des Films. In vier Minuten werden viele typisch ostbelgische Besonderheiten verdichtet. Entstanden ist ein emotionaler Querschnitt der deutschsprachigen Belgier.
Ab 20 Uhr ist der ganze Film auf der Webseite des Ministeriums der Deutschsprachigen Gemeinschaft zu sehen. Außerdem wird er in den ostbelgischen Kinos zu sehen sein und auf den offiziellen Social-Media-Kanälen der DG.
belga/mitt/jp/gud/dop
Wirklich mal ein Reell Würdevoller Tag für unsere Aller-DG. Freut mich dass dieser Tag bis zur Foederalen Ebene würdevoll gepflegt wird als Vorbild für ein Echtes Europa der Herzen im Herzen von Deutschsprachig-Mitteleuropa.
Um mit dem eigene Volk zuhause zu feiern, sind sich die hohen Herrn, leider, zu schade... Anderswo ist es einfacher mit 'OB-Fake- und Schönwetterfilme' auf Bürgerkosten den Weltpolitiker zu mimen... Wann macht die DG in der DG ihre eigenen Geldautomaten auf, damit die Bankkunden garantiert 'bankvertraulich' wieder zu ihrem Eigentum kommen ? Unser aller Kooperationspartner BLACKROCK möchte das gerne wissen, damit man ihm nicht unterstellen kann, sie/er würde an den Börsen, mit dem, dem Bankkunden gestohlenen Geld, Geldwäsche betreiben, angezettelt durch das Benehmens dieser 4 Grossbanken, die sich die Unterstützung unseres MP Herr Paasch offensichtlich gewiss sein können !?
Wie der sogenannte 'Bürgerdialog' es bewiesen hat, die DG ist ein politisches Experimentallabor wo man grosse Dinge/EU-Missbräuche gut vorbereiten kann....
Wer als Bürger darauf auch noch stolz ist, ist zu bedauern !
Dieses Fest ist eigentlich ein Skandal. Fern der DG wird gefeiert. Warum wird der Tag der DG nicht in Eupen gefeiert, dem Hauptort der DG ?
Hier zeigt sich der Charakter der DG. Ein obrigkeitsstaatliches Projekt. Von oben geplant ohne Volksbeteiligung. Die Politiker bleiben unter sich, amüsieren sich auf Kosten des Steuerzahlers. Und die wundern sich, wenn immer mehr Menschen skeptisch werden gegenüber der DG und der Autonomie.
"Warum wird der Tag der DG nicht in Eupen gefeiert, dem Hauptort der DG ?"
Die selbe Frage stell ich mir ebenfalls. Doch nicht an unseren MP gerichtet sondern offen und direkt an den Eupener plus alle anderen Ortschaften unserer DG. Tag der Foederation, Belgischer Fußballwettkampf "On va le fait" und schon springt und tanzt das ganze Dorf wild rund um die Uhr selbst bei klirrender Kälte kaum bekleidet im Vollrausch draußen rum als gäbe es wirklich kein Morgen mehr. Doch am Tag unserer DG weiß kein Mensch wo sich das ganze Dorf eigentlich rumtreibt statt dankbar diesen Tag unserer DG in Ehren und wie zivilisierte Menschen zu feiern.