Der Neubau der Schule Kettenis soll auf einem Gelände hinter der Festhalle von Kettenis entstehen. Die Stadt Eupen hat im Frühjahr zwischen Weimser Straße und Sporthalle zwei Parzellen gekauft. Mehr als 5.000 Quadratmeter stehen zur Verfügung.
Der Neubau soll nur Vorteile mitbringen, sagt Schulschöffin Catherine Brüll: "dass die Schulgemeinschaft nochmal enger zusammenrückt, man dann auch ganz anders planen kann und auch später im Unterhalt mit weniger Kosten rechnen muss."
Wer sich in der Schule von Kettenis umschaut, sieht es sofort: Auf dem Flur korrigiert ein Lehrer an einem kleinen Tisch Arbeitsblätter. In den Gängen stapeln sich Tische und Stühle. Selbst Kinder sitzen auf dem Boden im Flur. 342 Kinder gehen in Kettenis zur Schule - es ist eng geworden.
"Wir haben viele Ideen, wollen viele neue Dinge umsetzen. Aber uns fehlt der Raum. Das ist auch aktuell so - dass wir kein Lehrerzimmer haben, keine Fachräume. Der Kindergarten platzt aus allen Nähten. Das ist Stand der Dinge", sagt Schulleiterin Petra Schmitz.
Ein Jahr lang haben Vertreter von Schule, Stadt, DG und Experten an einem pädagogischen Raumkonzept für die neue Schule getüftelt. Herausgekommen ist eine Art Planungsgrundlage für die Architekten. "Wir wollen hin zu einer Clusterschule. Das heißt, es soll eine Lernlandschaft pro Stufe entstehen. In dieser Lernlandschaft sind dann mehrere Klassen."
"Aber die Schüler bewegen sich nach einer Einführung dann in den großen Raum, wo sie in einem Lernbüro arbeiten können. Es gibt Nischen, wo man alleine lernen kann oder in Gruppen. Also ein ganz anderer Ansatz, weg eben von der Flurschule."
Mitte September wurden die Ergebnisse des Brainstormings in der Schule bereits vorgestellt. Auch die Kinder haben in Workshops an der Schule der Zukunft mitgearbeitet. Sie wünschen sich ein bisschen mehr Platz, Digitaltafeln oder Klettergerüste.
Die Stadt Eupen rechnet mit Baukosten von mehr als 14 Millionen Euro. Wann die Bauarbeiten beginnen, kann die Stadt aktuell nicht einschätzen. Ungewiss ist auch, wie viele Schüler in Zukunft noch hinzukommen. Ein Puffer von 1,5 Klassen pro Stufe wird für den Neubau berücksichtigt.
Was mit der alten Schule passiert ist offen. Teile sollen auf jeden Fall an die Ketteniser Vereinswelt gehen.
Simonne Doepgen