In Medell geht langsam die Sonne unter. Der Ort des Geschehens: eine schmaler geteerter Feldweg. Zu sehen ist ein umgekippter Schulbus und ein PKW, der von der Straße abgekommen ist. Unter anderem müssen Kinder mit Frakturen aus dem Bus evakuiert werden, damit sie ins Krankenhaus gebracht werden können. Keine einfache Aufgabe für die Feuerwehr. "Das Besondere heute war, dass mit vielen verunfallten Kindern gearbeitet wurde. Das hatten wir in der Vergangenheit noch nie gehabt", erklärt Christian Rich. Er ist Kommandant der Feuerwehrwache Amel und hat die Übung organisiert.
Die Feuerwehren aus Burg-Reuland, St. Vith, Amel und Büllingen sind vor Ort. Gemeinsam müssen sie die realitätsnahe Situation unter Kontrolle bringen. "Es ist wichtig, um die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Posten zu verbessern", erklärt Christian Rich. "Übungen dieser Größe sind eher selten. Über das Jahr verteilt finden eher kleinere Übungen innerhalb der Posten statt."
Rund 40 Einsatzkräfte arbeiten vor Ort zusammen. Um die Kinder aus dem Bus zu befreien, müssen die Dachluken vom umgekippten Bus entfernt werden. So können die Kinder durch die Öffnungen evakuiert werden. Auch schwerverletzte Erwachsene sind im Bus. Sie passen nicht durch die Luken. Die Busscheibe muss also von außen aufgeschnitten werden.
Die Personen im verunglückten PKW können ebenfalls nur mühsam geborgen werden. Ein Spreizer muss zum Einsatz kommen.
Geleitet wurde der Einsatz von Edgar George. Er ist Kommandant der Feuerwehrwache St. Vith. "Es ist von absoluter Wichtigkeit, da wir so große Einsätze selten haben. Wir sind da auch sehr schnell mit unseren Mitteln überfordert. Aus diesem Grund müssen wir öfters diese Übungen machen. Viele der Statisten wurden geschminkt. Das sah sehr realitätsnah aus."
Proben für den Ernstfall - das hat in Medell sehr gut funktioniert. Es war eine realitätsnahe Übung, die unter die Haut ging. Bleibt nur zu hoffen, dass Unfälle dieser Art erst gar nicht passieren.
Dogan Malicki