Als Kind ging Tom Löfgen auf dem Bauernhof des Nachbarn helfen, damals schon hatte er sein Herz für Landwirtschaft entdeckt. Er wollte sie später dann auch zu seinem Beruf machen. Nur fehlte noch die zündende Idee. "Angefangen hatte es eigentlich mit einem Jux, weil ich eine berittene Wasserbüffel-Polizei in Brasilien gesehen habe. Da habe ich mir gedacht, das könnte man doch auch nach Ostbelgien bringen, weil wir so viele Feuchtgebiete haben. Und das war dann so der Gedanke, um mal einen Fuß in die Landwirtschaft zu setzen, weil wir von zuhause aus keinen Betrieb hatten."
Die Wasserbüffel werden in Naturschutzgebieten zur Landwirtschaftspflege eingesetzt. "Die Tiere sind eigentlich dafür da, um die Flächen offen zu halten, damit die nicht verwalden, damit Bodenbrüter und Insekten, Amphibien, Schmetterlinge sich da wohlfühlen und ihre Heimat aufbauen können."
Gestartet hat Tom Löfgen 2014 mit fünf Wasserbüffeln. Heute schwankt seine Herde zwischen 30 und 40 Tieren. Die Landschaftspflege ist die eine Sache, die andere die Lebensmittelherstellung. Büffelfleisch und Büffelmilch sind selten in unseren Breitengraden, gerade in Bio-Qualität.
"Büffelmilch hat mehr Inhaltsstoffe: mehr Fett, mehr Eiweiße - und das Fett ist auch noch feiner. Das ist dementsprechend auch ein bisschen anfälliger für Gerüche. Und die Verdauung von den Büffeln ist anders. Deshalb muss man sich als Landwirt da ein bisschen drauf einstellen. Wir sind hier in Belgien, glaube ich, nur zu zweit, die Büffel melken, und in Benelux nur zu zweit oder zu dritt, die Bio-Büffelmilch produzieren."
Vor sechs Jahren hat Tom Löfgen angefangen, aus der Büffelmilch Käse zu machen. Erstmal im Küchen-Selbstversuch. "Mein erster Käse ist tatsächlich direkt gelungen, aber das waren nur fünf Liter, die ich damals bei meiner Mutter in der Küche gemacht habe. Die war eher semi-begeistert über die Schweinerei ... Aber da muss man sagen, da hab ich schon eine große Hilfe mit meinen Eltern oder auch Geschwistern, Freunden, Bekannten. Und so habe ich mit dem Käse angefangen."
Es folgten Kurse in Käseherstellung, unter anderem auch in der Göhltaler Käserei von Tobias Boffenrath in Eynatten. "Also Käse machen ist eine Kunst für sich. Das fängt beim Füttern an, über das Melken bis zur Verarbeitung. Den Käse kann man mit vielen Sachen beeinflussen oder auch versauen, wenn man so will. Da gibt es so viele Parameter, das ist so vielseitig. Ich glaube, da lernt man nie aus."
Inzwischen stellt Tom Löfgen Camembert, Brie, Frischkäse und auch ein Dessert her, eine Topfen-Creme mit Marmelade. In 15 Geschäfte in der ganzen Region liefert Tom Löfgen seinen Käse und sein Fleisch, außerdem gibt es in Honsfeld einen kleinen Selbstbedienungsstand (Honsfeld 185, 4760 Büllingen).
Katrin Margraff
Werd ich mal testen. Büffelmilch oder -Käse vom Bio-Landwirt wird sicher sehr gut schmecken.