Die Nachricht hat bei den Gegnern des Projekts für Freude und Erleichterung gesorgt. Groß waren und sind die Sorgen um die Grundwasserreserven und andere Umwelteinflüsse. Die Bürgerinitiative 'Hot Water East Belgium' aus Baelen und Umgebung hatte über 5.200 Unterschriften gegen die Ansiedlung einer Lachsfarm gesammelt.
Darüber wurde auch die zuständige Umweltministerin Céline Tellier in Kenntnis gesetzt, die sich jetzt gegen Probebohrungen in Baelen ausgesprochen hat. "Die Ministerin hat so entschieden, weil für solche Produktionen Grundwasser erst in letzter Instanz verwendet werden sollte. Man könnte sich ein Modell überlegen, wo es zum Beispiel Wasser von einer anderen Produktion gibt, das wiederverwertet werden kann", so die Regionalabgeordnete Anne Kelleter (Ecolo).
"Das Zeichen ist aber ganz klar: Unsere Grundwasserreserven müssen wir schützen. Der Klimawandel kommt. Die Klimakrise bedeutet, dass wir hier mit längeren Trockenheitsperioden zu tun haben, und dass diese Grundwasserreserve absolut geschützt werden muss."
Fest steht: Viele in Baelen und Umgebung dürften aufatmen. Dazu zählt auch die Landwirtin Sandra Bourseaux, die von Anfang an bei der Bürgerinitiative 'Hot Water East Belgium' aktiv war. "Ja, wir sind unheimlich erleichtert. Und das bestätigt auch, dass unsere Recherchen und Argumente, die unsere Bürgerinitiative hatte, berechtigt waren. Die große Wasserentnahme hätte zu viele Probleme für die landwirtschaftlichen Betriebe, aber auch für Brunnen und den Grundwasserspiegel dargestellt - eigentlich für alle. Wir sind einfach dankbar, dass uns so viele Menschen unterstützt haben."
Ganz beruhigt schlafen können die Gegner der Lachsfarm noch nicht. Das Unternehmen 'Cold Water' kann innerhalb von 60 Tagen Einspruch wegen etwaiger Formfehler beim Staatsrat gegen die Entscheidung der Ministerin einlegen.
Inhaltlich sei der Fall für die Politik aber klar, so die Regionalabgeordnete Anne Kelleter. "Ich denke, die Entscheidung ist richtungsweisend. Das zeigt, dass die Wallonische Regierung den Umgang mit unseren Ressourcen ernst nimmt und dann auch dementsprechend handelt. Ich glaube, das ist eine wichtige Entscheidung für den Umweltschutz. Das ist auch eine wichtige Entscheidung für die Bürger, weil die Bürger hier auch gehört wurden. Das ist etwas, was sich die Politik ganz oben auf die Fahne schreiben sollte."
Manuel Zimmermann
Wieso dürfen seit Ewigkeiten Coca Cola in Chaudfontain, Spawasser in Spa, Chevron,... ungeniert und ungebremst unser Grundwassser abpumpen und uns teuer verkaufen?
Wo bleibt da der Ernst der Wallonischen Regierung?