Wer unter Herbstdepressionen leidet, sollte einen Spaziergang am Wetzlarbad besser meiden. Noch trauriger sieht das Bild auf dem Innengelände aus. Alles strahlt Verfall statt Neuanfang aus.
Doch es bewegt sich wieder was. Der Bauhof der Stadt Eupen saniert jetzt die Außenanlagen, erklärt die zuständige Schöffin, Alexandra Barth-Vandenhirtz: "Man muss ausholen: Die verschiedenen (Bau-)Lose sind am Montag seitens der Tilia gutgeheißen worden. Die Wetzlarbad AG (der Betreiber Lago und das Architektenbüro Artabel) hat jetzt den Auftrag bekommen, die Firmen zu kontaktieren. Ein Teil davon ist auch die Außenanlage. Dieser Teil ist vom Bauhof übernommen worden. Der Bauhof wird sich darum kümmern."
Ziel des Bauhofs ist es, noch in diesem Jahr alle Vorbereitungsarbeiten fertig zu stellen, damit im nächsten Frühjahr der Rasen eingesät werden kann. Hecken werden noch vor dem Winter neu gepflanzt. Die Zaunanlage wird auch noch in Ordnung gebracht.
Das Mammutprojekt ist und bleibt aber der Badebereich. Die Versicherungsfrage ist inzwischen geklärt. Die nicht genannte Summe deckt aber nur einen Teil der geschätzten Gesamtkosten von acht Millionen Euro, was nicht unlogisch ist, da das Wetzlarbad auch energietechnisch aufgewertet werden soll.
Der Beschluss steht, Details folgen später, so Alexandra Barth-Vandenhirtz. "Wenn ich jetzt ins Detail gehen müsste, muss ich sagen: Das kann ich ihnen jetzt nicht erklären. Das werde ich aber gerne, wenn der Start mit den Unternehmen losgeht. Ich denke, da werde ich die entsprechende technische Person dabei haben."
Gäste wird das Wetzlarbad im kommenden Jahr aber noch immer nicht empfangen können. Anfang 2025 ist das Ziel. "Also das ist der Zeitplan, der festgelegt worden ist. Wenn es früher ist, ist es früher. Aber ich denke, wir bleiben bei Frühjahr 2025", so Alexandra Barth-Vandenhirtz.
Bleibt zu hoffen, dass es nicht zu weiteren bösen Überraschungen beim Bau kommt. "Wenn man einen Bau beginnt, hofft man nicht, dass es Überraschungen gibt. Das hoffen wir natürlich auch nicht. Aber wissen, tun wir es nicht."
Manuel Zimmermann
Die “nicht genannte Summe” beträgt laut früheren Angaben “etwas mehr” als 4,4 Millionen €, (BRF vom 18.4.2023) was einer Finanzierungslücke von 3,6 Millionen € entspricht. Verstehe nicht wirklich, warum man diese Zahlen nicht nennt, es sei denn, sie sind seitdem noch nach unten korrigiert worden?
Interessant wäre es zu erfahren, wie hoch der durch das Hochwasser entstandene Schaden ist und inwieweit dieser durch die mit der Versicherung vereinbarte Summe abgedeckt ist. Schließlich war anfangs von vollständiger Abdeckung später hingegen von Unterversicherung die Rede. Bei 100% Abdeckung und gezahlten 4,4 Millionen € beliefen sich 3,6 Millionen auf die technische “Modernisierung” des Bades.
Auch wäre es interessant zu erfahren, inwieweit die DG bei der Finanzierung einspringt, die bekanntlich 90% der Kosten, die von der Versicherung nicht getragen werden, finanziert.
Bei aller Komplexität des Dossier ist der Zeitraum von rund 4 Jahren für die Instandsetzung des Bades nur schwer zu vermitteln und… zu ertragen.
Hoffentlich wird nach dem Neuanfang auch das Aussenbecken für Schwimmer zugänglich. Heißt für Sportler, die auch bei schlechter Witterung eine Stunde ihre Längen schwimmen möchten !ohne dafür eine Tageskarte kaufen zu müssen! Ging beim alten Wetzlerbad ja auch: von 10 bis 12 Uhr und von 16 bis 18 Uhr.