Sophie Piedboeuf leitet ab sofort das Krankenhaus in Eupen. Sie kennt das Haus, arbeitet seit drei Jahren als Juristin in der Klinik und jetzt eben als Direktorin.
Sophie Piedboeuf ist 45 Jahre alt, wohnhaft in Stoumont und war 15 Jahre lang Rechtsanwältin. Auch mit Gesundheitsrecht habe sie oft zu tun gehabt. Vor allem in der Lütticher Gegend.
Vor der Zeit in Eupen war Sophie Piedboeuf Juristin im Krankenhaus CHR in Verviers. "Abgeworben von der Konkurrenz", scherzt Claudia Niessen, Verwaltungsratspräsidentin vom Krankenhaus.
Für die Entscheidungsträger war klar, dass die neue Leitung jemand sein sollte, der schon im Krankenhaus arbeitet. Sophie Piedboeufs Vorgänger hingegen, Martin Root, war erst seit letztem Jahr im Amt. Er hat den Direktorenposten vor einigen Tagen verlassen. Eine Entscheidung vom Arbeitgeber "DG Kliniken".
In den letzten Monaten sei über einen Führungswechsel gesprochen worden, berichtet Claudia Niessen. Sie hofft, dass Sophie Piedboeuf die Zusammenarbeit nach vorne bringen kann: Zusammenarbeit mit den verschiedenen Partnern, wie der Klinik in St. Vith. Aber auch mit dem medizinischen Personal, wo es ja immer noch großen Mangel gibt. Bestes Beispiel: Die Entbindungsstation, die seit fast zwei Jahren geschlossen ist.
Noch immer wurden nicht genug passende Gynäkologiekandidaten gefunden, sagt Dr. van Leemput, Chefarzt in Eupen. Dabei sei das Entbinden auch eine ganz spezielle Art der Gynäkologie. In ganz Belgien sei es schwer, Ärzte zu finden, die diese Spezialisierung haben oder die Verantwortung übernehmen wollen, die dieser Posten mit sich bringt. Außerdem setzt das Entbinden natürlich auch unregelmäßige Arbeitszeiten voraus.
Die Herausforderungen scheinen dieselben zu bleiben. Ob eine neue Direktorin auch zu neuen Lösungen verhilft, wird sich noch zeigen. Schließlich ist Sophie Piedboeuf erst seit Mittwoch im Amt.
Raffaela Schaus