Eigentlich sollten die Kinder am ersten Schultag mit einer Feier draußen empfangen werden. Doch die Feier fiel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser und es musste improvisiert werden. Schließlich versammeln sich Lehrer, Schüler und Eltern in der Eingangshalle, um den Start ins neue Schuljahr zu begehen.
Schulleiter Michael Vahlefeld freut sich und blickt gespannt auf das neue Schuljahr. "Die Kollegen sind seit mindestens zwei Wochen hier in der Schule. Das Team ist hochmotiviert, engagiert und gut vorbereitet. Für mich wird das entspannt."
460 Kinder sind in der Grundschule angemeldet: deutsch- und französischsprachige. Denn das César-Franck-Athenäum gilt als Aushängeschild für bilingualen Unterricht.
"Kelmis ist eine Gemeinde der DG. Deswegen überwiegt die deutsche Sprache. Das sieht man an Lehrer- und Schülerzahlen. Aber selbstverständlich hat Kelmis eine wertvolle und wichtige französischsprachige Tradition. Die Nähe zur Französischen Gemeinschaft und Bevölkerung", erklärt Michael Vahlefeld, Grundschulleiter.
58 Erstklässler zählt das CFA zu Beginn des neuen Schuljahres. Es gehört schon zur Tradition des Athenäums, dass sie mit einem Kasperle-Theater empfangen werden. Die Eltern dürfen dabei bleiben, bis die Kinder in die Klassen gehen. Für manche Mütter und Väter ist der erste Schultag ein bewegender Tag, andere nehmen es gelassener. "Wir haben hier eine Einschulung und eine im Kindergarten. Also doppelt. Das wird man ein bisschen sentimental", so ein Vater.
Mehr als die Hälfte der Erstklässler sind deutschsprachige Kinder. Wegen der großen Zahl werden die Schüler auf drei Klassen aufgeteilt: zwei deutschsprachige und eine französischsprachige.
Lehrer Yannick leitet eine der drei Klassen - mit Unterstützung der Praktikantin Alissa von der Autonomen Hochschule. Am ersten Schultag lässt er den Unterricht entspannt angehen. "Ich merke, dass die Kinder aufgeregt sind so wie ich auch. Das ist ganz normal. Ich finde es sehr angenehm mit ihnen. Sie sind sehr ruhig. Ich hoffe, dass das dieses Jahr so weitergeht."
Viele kennen sich schon von der gemeinsamen Zeit im Kindergarten und hatten vor den Sommerferien die Möglichkeit, im Rahmen von kleinen Ateliers in die Primarschule reinzuschnuppern. Einige haben sogar vor gelernt: "Ich kann schon von meiner Familie die Namen schreiben, und ich kann bis 20 ganz schnell zählen", berichtet der kleine Raymond. "Ich kann nicht die Buchstaben, aber die Zahlen. Ich kann auch bis 20 zählen", sagt eine Mitschülerin. Ein anderer Erstklässler: "Ich kann auf Deutsch zählen bis 1.000."
Das ist ja schon mal ein guter Anfang für den Start ins neue Schuljahr.
Michaela Brück