Zur Halbzeit der laufenden Legislatur hatte sie Anfang 2022 im BRF-Gespräch noch angekündigt, wieder kandidieren zu wollen. Verschiedene Entwicklungen haben sie aber dazu bewogen, vorerst einen Schlussstrich zu ziehen: "Ich habe festgestellt, auch gesundheitlich - jetzt nicht, dass ich krank wäre, aber dass man schon manchmal an seine Grenzen stößt. Ich habe Familienmitglieder, die nicht ganz gesund sind und dann kommt man so ans Denken und ich bin ein Mensch, wenn ich mich für etwas engagiere, dann mache ich das zu 100 Prozent."
Sie will aber nicht ausschließen, dass sie sich in Zukunft in der einen oder anderen Form gesellschaftlich engagieren könnte: "Wenn man einmal in der Politik ist und sich für seine Gemeinde oder sein Umfeld oder seine Region interessiert, kann man das nicht mehr ganz loslassen", sagt Marion Dhur. "Also da habe ich schon so gewisse Ideen. Aber ich habe ja jetzt noch über ein Jahr vor mir und da möchte ich weiterhin so arbeiten, wie ich es bis jetzt gemacht habe im Dienste der Bevölkerung, im Dienste meiner Gemeinde und das dann auch zu 100 Prozent, wie ich das bis jetzt auch gemacht habe."
Marion Dhur ist 51 Jahre alt und lebt in Steffeshausen. Sie gehört dem Reuländer Gemeinderat seit 2012 an und war zunächst Schöffin. Anfang 2017 trat sie als Bürgermeisterin die Nachfolge des inzwischen verstorbenen Joseph Maraite an. Bis dahin hatte sie seit 2014 für die CSP dem Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft angehört. Dieses Mandat musste sie aber wegen der wenige Monate vorher beschlossenen Unvereinbarkeit mit dem Amt der Bürgermeisterin aufgeben.
Bei den Gemeinderatswahlen 2018 trat Marion Dhur mit ihrer eigenen Liste an. Wie in Büllingen gab es auch in Burg-Reuland keine weiteren Wahllisten.
Offen ist, wie es jetzt bei den Wahlen 2024 weitergeht. "Es gibt verschiedene Leute, die sich schon gemeldet haben, die Interesse haben, die sich engagieren möchten. Aber da sind wir noch nicht so weit, dass da wirklich Dinge spruchreif sind."
Sie selbst könne aus eigener Erfahrung die Leute nur aufrufen, sich auf kommunaler Ebene zu engagieren: "Die Gemeinde ist die Basis für alles, ist die Basis für Vereine. Wenn es die Gemeinde nicht mehr gibt und wenn niemand sich engagiert, dann läuft der Rest auch nicht." Sie wisse auch, "dass wir sehr engagierte Bürger haben in jeder Ortschaft. Und die Leute sollen sich melden."
Stephan Pesch