Im Viertel Malmedyer Straße in Eupen finden seit Anfang der Woche Arbeiten zur Entfernung der etwa 20 Meter langen Staustufe im Weserbett statt. Die Staustufe befindet sich kurz vor der Brücke zum Seiseleveedel und wird nicht mehr benötigt, da mittlerweile alle Häuser an die Kanalisation angeschlossen sind.
Für die Maßnahme sind rund 60 Arbeitstage angesetzt. Durch die Entfernung der Staustufe und die Ausbaggerung des Flussbettes wird das Fassungsvermögen der Weser an dieser Stelle wesentlich erhöht, was dem Hochwasserschutz dient.
Es wird vorwiegend innerhalb des Flusslaufs gearbeitet, wodurch der Verkehr kaum beeinträchtigt wird. Die Arbeiten wurden durch die Wallonische Region in Zusammenarbeit mit der Interkommunalen SPI beauftragt.
mitt/re
Die Staustufe in der Weser hat m.W.n. nichts mit der Kanalisation zu tun, sondern wurde in den 70ger Jahren errichtet, um auf der Weser „Wassersport“ (Tretboote, Ruderboote) zu ermöglichen. Dieses Angebot konnte jedoch nur kurze Zeit genutzt werden und wurde wieder eingestellt. Seitdem war diese Staustufe eigentlich nutzlos und diente allenfalls den Enten auf der Weser als „Badewanne“. Die Kanalisation der Unterstadt liegt allerdings im Weserbett und wurde beim Hochwasser 2021 in Mitleidenschaft gezogen, inzwischen aber weitestgehend wieder Instand gesetzt.
Herr Leonard. Haben sie sich da nicht verschrieben? 1964 bin ich mit meinen Brüdern schon mit Paddelboot dort gerudert. Ich persönlich kenne es nicht anders, als mit der Staustufe.
Ja, kann sein, dass es schon in den 60ern war. Allerdings wurde das Wehr m.W.n. extra für den „Wassersport“ errichtet. Es gibt von den Bauarbeiten auch noch Aufnahmen…
Das Kippwehr hat wirklich nichts mit der Kanalisation; diese hat definitiv dafür gesorgt, dass das Wehr nicht mehr funktionieren konnte. Das Ganze war von Anfang an wirtschaftlich nicht tragbar. Die Stadtväter glaubten zwar, dass die Unterstadt "weit stärker als die Oberstadt die Fremden anziehen würde". Schon damals ein leeres Versprechen!
Dieses Kippwehr ist ein technisches Wunderwerk! Es wäre sehr schade, wenn die technische Einrichtung, die sich im Häuschen an der Seite und metertief darunter befindet sang- und klanglos verschwinden würde. Das Ganze ist Eigentum der Stadt Eupen. Das Wehr an sich hat keinen Wert mehr. Aber wenn die Stadt sich etwas wert ist, sorgt sie dafür, dass die Technik im und unter dem Häuschen erhalten bleibt. Sonst haben wir bald das nächste bitter beweinte "Scheiblerhaus"!
Im GrenzEcho vom 26.4.1961 wird das Projekt vorgestellt. In weiteren Artikeln wird immer wieder berichtet und am 18.5.1963 über die Einweihung.