Damit die Stadt Eupen Fördergelder für ländliche Projekte bei der Wallonischen Region beantragen kann, muss sie zuerst einmal Projekte einreichen. Aus diesem Grund wurde in diesem Jahr die Örtliche Kommission zur Ländlichen Entwicklung (ÖKLE) gegründet. Sie besteht aus Eupener Bürgern, die selbstständig Projekte bestimmen und ausarbeiten, erklärt Programmautorin Tabea Schröder. "Im April hat der Stadtrat rund 30 Mitglieder bestätigt. Dazu kommen sieben Stadtratsmitglieder. Der Stadtrat wird entscheiden, welche Projekte der ÖKLE bei der Wallonischen Region eingereicht werden."
Nach verschiedenen Viertelversammlungen und Umfragen haben die Mitglieder der Örtlichen Kommission zur Ländlichen Entwicklung fünf Leitlinien erarbeitet, die die ländliche Entwicklung vorantreiben sollen. Wirtschaft und Tourismus, Klima- und Umweltschutz, Mobilität, Sozialer Zusammenhalt und Wohnen. "Wir haben zum Beispiel gemerkt, dass es in Kettenis kein soziales Zentrum gibt. Dort wird ein Festsaal beziehungsweise ein Versammlungsraum gebraucht. Darüber hinaus gibt es an unterschiedlichen Bereichen Bedarf beim Ausbau von Fuß- und Radwegen."
Offene Arbeitsgruppen
Die fünf Hauptziele sind also klar. Nun kommen die sogenannten offenen Arbeitsgruppen ins Spiel. In den kommenden Wochen werden Mitglieder der Örtlichen Kommission zur Ländlichen Entwicklung gemeinsam mit interessierten Bürgern der Stadt Eupen konkrete Projekte ausarbeiten.
Mit im Boot sitzt Sabine Dreuw. Sie freut sich, Projekte für ihre Stadt ausarbeiten zu dürfen. "Ich erhoffe mir, dass viele Ideen umgesetzt werden. Jeder Bürger hat es in der Hand, die Stadt Eupen mitzugestalten." Vor allem beim Umwelt- und Klimaschutz möchte sie Ideen vorantreiben und ausarbeiten. Das Thema liegt ihr am Herzen. "Ich denke, dass die Demokratie nur bestehen bleiben kann, wenn sich jeder Bürger aktiv einbringen kann. Deshalb bin ich auch ganz froh, dass jeder in der ÖKLE aktiv werden kann."
Jeder Eupener, der die Lebensqualität der Stadt verbessern möchte, kann bei den bevorstehenden offenen Arbeitsgruppen teilnehmen. Los geht es am 4. September. Dann trifft sich die Arbeitsgruppe Wirtschaft und Tourismus. Alle Informationen findet man auf der Webseite der Stadt Eupen. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Dogan Malicki
Die ländliche Erneuerung soll Mitbestimmung vorgaukeln, nicht mehr. Die wirklichen Entscheidungen werden nicht von den teilnehmenden Bürgern getroffen, sondern in der wallonischen Region.Wahrscheinlich sind mehr Menschen mit diskutieren, überlegen und planen beschäftigt als später Handwerker mit der Ausführung der Projekte.
Und die Mittel der wallonischen Region sind sehr begrenzt.Jeder kennt den maroden Zustand der wallonischen Finanzen.
Es geht mehr darum, den Menschen ein Gefühl der Mitbestimmung zu geben.Wirkliche Mitbestimmung geht nur mittels direkter Demokratie nach Schweizer Modell.Und es ist eine gute Plattform für Politiker, sich zu profilieren und präsentieren ein Jahr vor den Wahlen.
Die ländliche Erneuerung ist eine Mogelpackung, mehr Schein als Sein.
Herr Scholzen, schade dass Sie diesen Initiativen so negativ gegenüberstehen. Knotterer gibt es schon vor unserer eigenen Tür genug. Das liegt uns nunmal im Blut. Die Kommentarfunktionen in (Sozialen) Medien verlagern dieses Geknottere, dass vor ein paar Jahren noch in den Wirtschaften stattfand, ins Netz.
Wir werden das in Eupen/Kettenis dennoch gemeinsam unseren Lebensraum (mit)gestalten und dazu beitragen, dass sowohl weiterhin jegliche Besucher die Stadt als sehr bewundernswert empfinden, als auch der Großteil der hier wohnenden Bevölkerung.
Sicher ist also, es wird sich etwas ändern, und sicher ist auch dass weiterhin geknottert werden wird. "who cares"? ich wöllte nirgends anders leben.
Werter Herr Carnol
Ich würde die ländliche Entwicklung dann ernst nehmen, wenn es eine Volksabstimmung geben würde, wo die Bevölkerung zwischen mehreren Projekten wählen kann, die das Komitee ausgearbeitet hat.