September 2020, mitten in der Corona-Krise: Harald Mollers tritt als Bildungsminister zurück. Es ist vor allem ein Rückzug aus dem Rampenlicht: Er beklagt, dass viele Menschen sich scheinbar nur noch über soziale Medien informieren und Falschmeldungen nicht mehr hinterfragen.
In der Sendung BRF Aktuell erklärte Harald Mollers am 15. September 2020: "Für mich hat das die unangenehme Konsequenz, dass neben dem Druck, den wir ohnehin schon haben, um diese Krise bewältigen zu können, eben auch massive Anfeindungen geäußert worden sind, die mit der Sache selbst nichts mehr zu tun haben, sondern nur noch gegen mich als Person gerichtet sind."
Falschnachrichten und Hassreden hatten ihr erstes politisches Opfer in Ostbelgien. Das demokratische Miteinander war in Gefahr. Infolgedessen schlossen sich verschiedene Institutionen der ostbelgischen Zivilgesellschaft zu einem losen Bündnis zusammen: Speak Up! war geboren. Das Institut für Demokratiepädagogik fungierte schnell als Vernetzungsstelle.
Nun haben Sabrina Kirschner und Dr. Tomke Lask vom Institut für Demokratiepädagogik Ostbelgien eine Sammlung von Texten und Artikeln veröffentlicht, in der sich Akteure der ostbelgischen Zivilgesellschaft, aber auch internationale Wissenschaftler um Antworten bemühen. Wie sollen, wie können wir umgehen mit Hate Speech und Fake News?
Die Texte basieren auf der ersten SpeakUp!-Tagung im Oktober 2021. "Da haben wir uns mit Leuten aus der ostbelgischen Zivilgesellschaft und aus der Praxis wie Bibliothekarinnen und Leuten aus der politischen Bildungsarbeit sowie Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland getroffen, um gemeinsam darüber zu sprechen, wie man mit den gesellschaftlichen Herausforderungen rund um Fake News und Hate Speech umgehen kann", erklärt Sabrina Kirschner.
Das Buch manifestiert sozusagen die Arbeit dieser Akteure im Austausch mit Wissenschaftlern aus aller Welt. Es ermöglicht, den Austausch und die geleistete Arbeit nachzuvollziehen, weiterzuentwickeln und auch zu teilen. "Das Netzwerk ist im Anschluss an die Tagung auch gewachsen. Das heißt, wir haben sowohl aus Ostbelgien neue Mitglieder gewonnen, zu denen unter anderem die Verbraucherschutzzentrale und das Rote Kreuz zählen, als auch aus dem Ausland. Wir haben also in dem Netzwerk, das mal ursprünglich ostbelgisch war, jetzt auch Menschen und Institutionen aus Österreich, Deutschland, Bulgarien und sogar Italien."
In Deutschland wird das Buch im Herbst mit verschiedenen Landeszentralen für politische Bildung besprochen. In Maastricht wurden auf dessen Grundlage Schulleiter weitergebildet. Verpflichtende Weiterbildungen für Lehrer in der Deutschsprachigen Gemeinschaft - das würden sich viele Akteure des SpeakUp-Bündnisses wünschen.
Die ostbelgischen Jugendorganisationen sind bereits sehr aktiv in der Arbeit gegen Fake News und Hate Speech. Daher richtet sich das Buch "SpeakUp!" auch eher an Erwachsene, sagt Dr. Tomke Lask, Leiterin des Institutes. "Wichtig ist es auch, die Erwachsenen mitzunehmen, die nicht aus der Generation sind, die mit Handy und Internet aufgewachsen ist. Wir sind ja eher angelernt. Da besteht Bedarf. Wir werden dazu öfter angesprochen. Es ist wichtig, das in Ostbelgien zu behandeln - mit der Zivilgesellschaft, um möglichst viele Leute zu erreichen."
Das Buch "SpeakUp! - Zum Umgang mit Fake News und Hate Speech - Ostbelgische Zivilgesellschaft und internationale Wissenschaft im Austausch" ist erschienen im Transcript-Verlag. Es kann kostenfrei als PDF-Datei (ISBN 978-3-8394-6769-5) heruntergeladen werden oder ist als gedruckte Ausgabe (ISBN 978-3-8376-6769-1) für 39 Euro im Handel.
Mehr Informationen auf der Seite des Instituts für Demokratiepädagogik.
Gudrun Hunold
Danke, werter BRF für eure Selbstoffenbarung.
Also die Politik will nur die eigene Meinung als Wahrheit akzeptieren.
Im ehemaligen Ostblock-Kommunismus nannte sich das PRAWDA.
Andersdenkende sind keine Hassverbreiter, wenn die ihre Meinung sagen, sondern das nennt sich OPPOSITION, auch wenn manche Äusserungen als radikal erscheinen.
Und wer permanent denkt, er habe die absolute Wahrheit, ist einfach nur arrogant.
Und so wollen die da oben eine ganze Gesellschaft organisieren oder besser gesagt PLANEN?
Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek nannte dies eine "Anmaßung von Wissen".
Weg mit "Sozialingenieuren“, die eine Gesellschaft auf dem Reißbrett planen wollen, wo andere Meinungen verboten sind.
Das ist das Problem!!!
In Ostbelgien ist auch nicht viel anders als zum Beispiel in Russland oder USA. Was falsch oder richtig ist, ist meist nur eine Frage der Sichtweise, denn Fakten kann man interpretieren. Für einen Optimisten ist das Glas halb voll und für einen Pessimisten halb leer. Welcher von beiden hier hat Recht ? Schwer zu sagen, weil eine Frage der Sichtweise. Mit dem Ukraine-Krieg das gleiche. Da hat jeder seine Sichtweise.
Über die Gründe des Rücktritts von Herrn Mollers kann man diskutieren. Da kann man viel erzählen.
Ob Greta Thunbergs pathetische Hassrede und höchst fragliche Aussagen beim UN Klimagipfel 2019 auch in dieser "Gebrauchsanleitung zum vermeintlichen Richtigdenken" behandelt werden ?
Kritik an Greta und Co wird als "Hass" bezeichnet, man ist dann kein Kritiker sondern ein "Hater". Ein eigentlich normaler Vorgang, das äußern von Kritik in einer demokratischen Gesellschaft, wird als negativ angesehen. Das zeigt nur, dass Greta und Co undemokratisch eingestellt sind. Hat sie ja auch bewiesen durch ihre Teilnahme an Sitzblockaden und Klebeaktionen. Der Spieß wurde umgedreht und aus Unrecht wurde Recht. Der Extremismus der Klimaaktivisten wird so salonfähig gemacht und als moralisch gut dargestellt.
Ich habe schon einige wissenschaftliche Arbeiten gelesen. Grundvoraussetzung ist eine klare Sprache, die den derzeitigen Rechtschreibregeln entspricht. Damit ist dieses Werk schon einmal durchgefallen. Um wirklich wissenschaftlich und neutral zu sein, dürfte dieses Werk nicht von der Deutschsprachigen Gemeinschaft unterstützt werden. Die Menschen werden von den Autoren in Kategorien aufgeteilt. Die Gefahr besteht, bei solchen Aktionen, dass es zur Zensur kommt. Irgendwann gibt es dann eine Behörde, die bestimmt, was wahr ist und was Lüge ist. Diskussionen werden unter dieser Maxime irgendwann nicht mehr akzeptiert. Noch eine Frage habe ich an die Autoren: Wurde in den Jahren der Pandemie immer die Wahrheit gesagt? Es ist einfach Kritik an einer öffentlichen Person als "hatespeech" und als "fakenews" abzustempeln. Fakt ist mittlerweile haben viele Menschen Probleme mit den "sozialen Medien".
Zitat aus dem Tagungsband:„So kann man sich vielleicht auch erklären, dass so viele dieser Menschen nach dem Abebben der Pandemie und der müßigen Diskussion um individuelle Freiheit beim Impfen sofort das nächste Thema unreflektiert aufgegriffen haben und nun Putins Angriffskrieg und seine Person verteidigen“.
Zum einen werden die sachlichen Argumente der Impfskeptiker bzgl. persönlicher Freiheit als „müßig“ und „unreflektiert“ abgestempelt und zum anderen wird suggeriert, dass „viele“ Impfskeptiker auch Putinversteher seien, ohne dass auch nur ein wissenschaftlicher Beleg für Letzteres angeführt wird.
Dann behaupten die Autoren „erkannt“ zu haben, dass zum einen bei „parlamentarischen Entscheidungen die sachlichen Argumente überwiegen“ und zum Anderen „die Presse nicht der Schoßhund der Politiker*innen ist“. Auf welcher „wissenschaftlichen“ Grundlage diese doch erfreuliche „Erkenntnis“ beruht, wird nicht erwähnt.
Eine derart einseitige Abhandlung des wichtigen Themas ist vielleicht dem Umstand geschuldet, dass die Teilnehmer sich in ihrer eigenen „Bubble“ bewegten (Teilnehmer:„…ich fand, dass wir wunderbar zusammengepasst haben“).
Dieses Buch ist doch sowas wie der "Hexenhammer", der die Hexenverfolgung versuchte zu rechtfertigen. Heute weiß man, daß die Hexenverfolgung Schwachsinn war, der unzähligen das Leben gekostet hat.
Dieses Buch ist ein Plädoyer für die Politik der DG-Regierung. Es ist eine Wahlkampfhilfe. Mehr nicht. Bitte nicht zu ernst nehmen. Hier wollen ein paar Leute der Regierung in den Hintern kriechen. Die wollen Geld und Posten