Er liegt einen Steinwurf von der Straße entfernt, der höchste Punkt Belgiens. Am Baltia-Hügel fahren täglich zahlreiche Autos vorbei. Einige von ihnen, vor allem Reisende, halten an, um die sechs Meter hohe Treppe zu erklimmen. Fast alle zücken dann das Handy, um den Moment auf dem höchsten Punkt Belgiens festzuhalten.
Auch Stany Noël, Schriftführer des Verkehrsvereins Weismes, hat schon Fotos auf dem Baltia-Hügel gemacht. Er weiß, dass der höchste Punkt Belgiens mal woanders gelegen hat. "Vor 1919 war auf Baraque Michel der höchste Punkt Belgiens. Nachdem der Versailler Vertrag unterschrieben wurde, und die Gemeinde Robertville an Belgien angegliedert wurde, hat sich der höchste Punkt verschoben. Hier, am Signal de Botrange, sind wir 22 Meter höher als auf Baraque Michel."
Wie es der Name der Erhöhung bereits verrät: Generalleutnant Herman Baltia hat die Verschiebung des höchsten Punkts angeordnet. Er hatte nach dem Ersten Weltkrieg den Auftrag erhalten, das Gebiet Eupen-Malmedy-St. Vith in den belgischen Staat einzugliedern und die Bevölkerung zu integrieren. "Er ließ den Hügel errichten, um den neuen höchsten Punkt Belgiens zu markieren."
Das 100-jährige Bestehen des Hügels – beziehungsweise des höchsten Punkts Belgiens – wird gefeiert. Los geht es am Freitag, den 8. September. Auf dem Programm steht ein vier Kilometer langer Spaziergang zwischen Baraque Michel und Botrange. Eingeladen sind unter anderem alle Bürgermeister der Ostkantone, also der neun DG-Gemeinden sowie ihrer beiden französischsprachigen Nachbargemeinden Malmedy und Weismes.
Am 9. September folgt ein weiterer Programmpunkt. "Am Samstag möchten wir die Bevölkerung einladen, eine Wanderung zu machen. Los geht es in Malmedy. Dort war auch der Sitz von Herman Baltia, im sogenannten Finanzgebäude. Zu Fuß geht es die Warche entlang, bis nach Botrange. Wir starten um 9.30 Uhr. Die Teilnehmer werden anschließend mit einem Bus zurück nach Malmedy gebracht."
Am Sonntag wird es dann sportlich. Zwei große Fahrrad-Touren stehen auf dem Programm. Entweder geht es vom höchsten Punkt Luxemburgs – Anhöhe Kneiff – Richtung Botrange. Oder es geht vom höchsten Punkt der Niederlande – Vaalserberg / Dreiländereck – Richtung Botrange.
Das ganze Wochenende lang gibt es auf Botrange unterschiedliche Ausstellungen zu erkunden. Dass das 100-jährige Bestehen des Baltia-Hügels gefeiert wird, findet Organisator Stany Noël sehr wichtig. "Die Geschichte der Ostkantone ist noch nicht bekannt. Auch nicht unter der hiesigen Bevölkerung. Darüber hinaus stellt das Wochenende für uns die Gelegenheit dar, um uns auf das neue Gebäude vorzubereiten. Es entsteht direkt neben dem Signal de Botrange. In diesem Gebäude werden diese Aspekte aufgegriffen. Hoffentlich wird das neue Gebäude in einem Jahr eröffnen."
Mehr Informationen zum Programm rund ums 100-jährige Jubiläum gibt es auf den Internetseiten der Gemeinde und TouristInfo Weismes.
Dogan Malicki