Neele Guske ist zum ersten Mal als Leiterin dabei. In der KLJ Eynatten ist sie seit ihrem sechsten Lebensjahr. Jahr für Jahr hat sie immer mehr Verantwortung übernommen – für sich, aber auch für die anderen. Neele wusste schon früh, dass sie einmal Leiterin werden würde.
"Ich glaube, jedes Kind braucht ein Vorbild. Auch ich hatte früher Vorbilder. Ich finde es auch schön, den Kindern die Welt zu zeigen. Den Kindern zu beweisen, dass es Spaß machen kann, im Zelt zu schlafen oder Holz zu hacken, ist einfach toll."
Die Montenauer Schützenhalle ist von oben bis unten dekoriert. Das diesjährige Lagermotto lautet LEGO. In der Schützenhalle schlafen die Kleinen. Die Großen schlafen in grünen Zelten, die auf dem Schützengelände stehen.
Die KLJ Eynatten gibt es schon seit 60 Jahren. In diesem Jahr sind rund 40 Kinder auf dem Sommerlager dabei. Die Mitgliederzahlen sind stabil, steigen sogar ein wenig an. Auf dem Lager findet immer ein buntes Programm statt. Kein Tag ist wie der andere.
"Nachmittags haben wir immer ein großes Spiel. Das findet entweder im Dorf oder hier in der Schützenhalle statt. Meistens gibt es da verschiedene Stationen, die die Kinder absolvieren müssen", sagt Tim Ambros. Er ist 23 Jahre alt und trägt bereits eine große Verantwortung als Hauptleiter der KLJ Eynatten.
"Abends gibt es dann auch immer eine Aktivität. Die sind immer unterschiedlich. Zum Beispiel wird ein Quiz gespielt. Gestern haben wir aber auch einfach nur ein Lagerfeuer gemacht."
Damit die KLJ Eynatten ein ausgelassenes Lager genießen kann, muss viel organisiert werden. Von Jahr zu Jahr nimmt die Menge der Anträge zu, mit denen sich die KLJ beschäftigen muss. "Wir müssen die Zelte organisieren. Das Lagerfeuer muss angemeldet werden. Wir müssen uns bei der Polizei melden. Wir müssen mindestens drei Jahre im Voraus das Haus reservieren", erklärt Hauptleiter Tim Ambros. "Es ist schon eine Herausforderung, das Lager jedes Jahr auf die Beine zu stellen. Wir sind aber eine tolle Leitertruppe und dann macht es auch Spaß, das für die KLJ zu machen."
Valérie Lambert vom KLJ-Büro hat während der Sommerzeit alle Hände voll zu tun. Jedem einzelnen Lager stattet sie einen Besuch ab. "Das erste Ziel bei den Besuchen ist es, die gesamten Dorfgruppen kennenzulernen. Auch intensivieren wir so den Kontakt mit den Hauptleitern und Sekretären, die wir bereits kennen. Auch wollen wir spielerisch mit den Kindern in Kontakt treten."
Und: Wie gefällt es den Kids auf dem diesjährigen Lager? "Das Lager ist wirklich cool und besonders", findet der zwölfjährige Aaron. "Wir machen sehr viele Aktivitäten und verbringen den ganzen Tag miteinander. Schlafen im Zelt macht auch Spaß." Für die Mädels Ella, Alisée und Alicia scheint das Wort Heimweh ein Fremdwort zu sein - zumindest tagsüber. Die Drei erklären, warum sie gerne zum KLJ-Lager kommen. "Weil es hier lustig ist. Hier sind meine Freunde. Die Leiter sind cool und hier gibt es leckeres Essen."
Leckeres Essen auf dem Lager ist auch keine Selbstverständlichkeit. Das Koch-Team der KLJ Eynatten scheint also auch top-motiviert zu sein. Ende der Woche geht es dann zurück nach Hause – mit dreckiger Kleidung und unbezahlbaren Erinnerungen im Gepäck.
Übrigens: die KLJ Eynatten dokumentiert Lagereindrücke auf ihrem Instagram-Kanal.
Dogan Malicki