Einmal die Woche kommt Derya Saricicek zur Klinik St. Josef. In der Onkologie behandelt sie Krebspatienten. Derya Saricicek ist aber keine Ärztin, sondern Sozial-Kosmetikerin. Das heißt: Ihr Angebot ist speziell auf die Bedürfnisse von Patienten angepasst. "Mit den verschiedenen Behandlungen erreichen wir verschiedene Ziele - zum Beispiel, wieder ein positives Selbstbild aufzubauen."
Ein besseres Selbstbild, aber auch ein besseres Gefühl - denn egal, ob Fuß- und Handpflege oder Massage und Gesichtsbehandlung, Derya nimmt sich Zeit für die Patienten. Das hatte ihr im vorherigen Beruf gefehlt. "Ich war 16 Jahre lang Pflegehelferin im Seniorenheim, aber ich wollte mehr Zeit mit den Leuten verbringen. Da habe ich die Weiterbildung als Sozialkosmetikerin gefunden."
Eine halbe oder ganze Stunde lang schenkt sie den Patienten ihre ganze Aufmerksamkeit und die Behandlung, die sie sich wünschen oder brauchen. Denn im Laufe einer Chemotherapie verändert sich der Körper. Haare und Augenbrauen können ausfallen. Auch Haut und Nägel brauchen besondere Pflege. Derya benutzt Produkte, die speziell auf Krebspatienten abgestimmt sind.
Für die Patienten ist das ganze kostenlos - dank der Spenden von Serviceclubs wie Rotary, Vis-à-avis und Kiwanis. Von der Krankenkasse wird Sozial-Kosmetik nicht finanziert. Weitere Spenden sind daher mehr als willkommen, wie Fabienne Gangolf vom Krankenhaus erzählt. Als Dienstleiterin der Tagesklinik hat sie die Sozial-Kosmetik mit in die Wege geleitet. "Wir wollten den Patienten etwas Gutes tun. Seit Februar ist Derya bei uns und das Feedback der Patienten ist absolut positiv."
Mit der Zeit nehmen immer mehr Patienten das Angebot wahr. Nach einigem Zögern sind jetzt auch Männer dabei, die mehr für ihr Wohlbefinden tun wollen. Die Nachfrage ist mittlerweile größer als das Angebot. "Momentan können wir leider nur fünf Stunden die Woche anbieten. Das wollen wir aber ausbauen. Ein weiteres Projekt für die Zukunft ist eine Sportgruppe für Krebspatienten. Da haben wir eine Finanzierung angefragt bei der Stiftung gegen Krebs. Momentan ist das aber noch nicht definitiv."
Die Verantwortlichen der Klinik würden sich daher über jede Unterstützung freuen - egal ob finanzieller Art oder andere Ideen. "Was dem Patienten gut tut, ist wichtig und schön für uns."
Raffaela Schaus
Ich bewundere Ihr(e) Projekt(e) sehr!
Studio Jessa - Hasselt