Der englische Cold-Water-Unternehmer und Investor Julian Conner hält an seinem Ziel fest, in Baelen eine Lachsfarm zu errichten. Das Baelener Gemeindekollegium hatte sich im März nach Bürgerprotesten gegen Probebohrungen in der Baelener Industriezone ausgesprochen.
Conner hatte am Dienstag zu einem Informationsabend im Kloster Heidberg eingeladen, wo er sich den Fragen der Skeptiker stellen wollte. Das Vorhaben war nicht von Erfolg gekrönt. Die rund 50 Besucher wurden zwar mit Lachshäppchen und Sekt empfangen, aber eine freundliche und herzliche Veranstaltung wurde es nicht.
In so gut wie keinem Punkt gab es Konsens zwischen Conner und dem Publikum. Nur einmal: Nämlich, dass die Lachsproduktion in so einer Indoor-Fischzucht viel effizienter von statten gehe als auf dem Meer.
Das Publikum gab fast einstimmig und entschlossen zu verstehen, dass es keine Lachsfarm auf Baelener Gebiet wünsche und Probebohrungen deshalb sinnlos seien.
60 Kubikmeter Wasser pro Stunde würde die Lachsfarm in Baelen laut Julian Conner verbrauchen - 525 Millionen Liter Wasser pro Jahr. Ursprünglich war Cold Water sogar von 150 Kubikmetern pro Stunde ausgegangen. Zum Vergleich: Spa Monopole stellt 440 Millionen Liter Flaschenwasser pro Jahr her.
Wie sagte eine Frau im Publikum: "Welcher Politiker wird es noch wagen, die Menschen zum Wassersparen aufzufordern, wenn er dieses Projekt zulässt?"
Im Anschluss an die Veranstaltung gab Conner zu bedenken, ob es sich bei den Kritikern des Projekts nicht um eine kleine Minderheit handeln könnte. "Ich habe heute hier 20 sehr laute Leute gesehen. Sprechen Sie für ganz Baelen oder möchte der Großteil der Bevölkerung vielleicht doch die Probebohrungen und die Resultate abwarten?", fragte Conner.
Das Video mit Reaktionen aus dem Publikum später im Blickpunkt und hier auf BRF Online.
mz/km
Herr Conner weiß ganz genau, das die Bevölkerung keine solche Farm möchte und auch, dass diese Probebohrungen ein schlechter Schwerz wären um den Einfluss auf das Grundwasser zu beobachten, sonst wäre nicht ein solch Kurzer Zeitraum ausgewählt worden.
Der vorschlag, das verunreinigte Wasser den umliegenden Landwirten zur verfügung zu stellen, ist schon fast eine Beleidigung. Warum sollten die Landwirte Wasser wollen, das sie nur benötigen, weil ihre Felder verdorren, weil die Lachsfarm alles abpumpt, mal davon abgesehen von den eventuellen Medikamenten resten etc die sich darin befinden.
Auch für den Arbeitsmarkt sehe ich in solch einer Farm keinen echten mehrwert. Man muss realistisch sein, es werden kaum Ostbelgier dort arbeiten und eher günstige Osteuropäische Arbeiter eingesetzt, da sich kaum ein hisiger diese Arbeit antun möchte.
Von Umweltschäden und Tierleid muss man erst garnicht anfangen, da sind solche Farmen sooderso eine Katastrophe.
The Day After
Herr J. Connor, CEO von Cold Water Belgium, lebt offenbar in seiner eigenen Unternehmertraumwelt. Auf die meisten Fragen ist er die Antworten schuldig geblieben. Seine realitätsferne Aussage im BRF-Interview, möglicherweise stünde der größte Teil der Bevölkerung seinem Projekt positiv gegenüber trägt fast schon „Trumpsche“ Züge. Bemerkenswert auch, dass sämtliche Vertreter der betroffenen Gemeinden aus Politik und Verwaltung durch Abwesenheit glänzten.
60 Kubikmeter Wasser pro Stunde Verbrauch. Da kann man wohl kaum von nachhaltiger Kreislaufwirtschaft reden. Das würde bedeuten nach 1.Füllung mit Nutzung des Abwassers nach filtern und klären wieder nutzen in die Becken. Zusätzlich Wasser nur Verluste durch Verdunstung etc. Das wäre auf jeden Fall eine kleine Menge und das wäre nachhaltig. So nur greenwashing. Bei dem Klimawandel ist hier nicht mehr Wasser zuviel erst recht kein Grundwasser. Das dann ja auch in gleicher Menge abgeführt in die Bäche und Flüsse geht und dem Grundwasser auf Dauer fehlt. Die Probebohrungen auf so kurze Zeit sagen nichts zu Menge, Schichtung und Nachfluss des Grundwassers. Ein schlechter Witz.