Der Fall eines durch einen Radfahrer umgefahrenen Mädchens im Hohen Venn hatte vor zweieinhalb Jahren Schlagzeilen gemacht - und ist nun wieder Thema vor Gericht.
Der Mann aus Verviers hatte am 25. Dezember 2020 auf Baraque Michel ein damals fünfjähriges Mädchen mit dem Knie in den Rücken gestoßen, um mit seinem Rad vorbeizukommen. Das Mädchen stürzte, der Mann fuhr einfach weiter. Der Vater des Kindes hatte ein Video des Vorfalls in den sozialen Medien gepostet, das Tausende Male angesehen wurde.
Auf einen Zeugenaufruf der Polizei hin hatte sich der Radfahrer gemeldet. Das Strafgericht von Verviers hatte ihm zwar keinen Vorsatz unterstellt, ihn aber der Fahrlässigkeit und Unvorsichtigkeit schuldig gesprochen und ihn zu einem Schadenersatz von einem symbolischen Euro verurteilt.
Der Mann wollte sich bereits bei einem vorangegangenen Zivilprozess gegen die Veröffentlichung des Videos wehren. Angeblich hatte er sich dadurch wochenlang nicht aus dem Haus getraut. Eine frühere Klage wegen Belästigung hatte aber keinen Erfolg. Nun klagt er wegen der Verletzung der Privatsphäre und verlangt 4.500 Euro Schadenersatz. Am 5. September soll ein Urteil gefällt werden.
belga/fk
Ich bejahe zwar keinesfalls seine Tat, kann seine Schadensersatzansprüche aber gut nachvollziehen. Die ganze Geschichte wurde während des Lockdowns von einem riesigen Medienecho begleitet. Selbst der BRF betitelt ihn hier noch reißerisch als Rowdy und insinuiert Absicht («um mit seinem Rad vorbeizukommen.»), obwohl das Strafgericht gerade im vorliegenden Fall nur Fahrlässigkeit gefunden hat.
Ich bin entsetzt über den Titel...unfassbares Framing! Das Niveau der BILD-Zeitung wird noch unterboten.
Ich denke der Radfahrer ist ein unsozialer Mensch....mir fehlen die Worte....erst ein Kind in erhebliche Gefahr bringen und jetzt auch noch so dreist sein Geld zu fordern...er hätte seine Energie in eine Entschuldigung stecken sollen. Er verdient keinen Cent....Schön, dass er sich eine Weile nicht aus dem Haus getraut hat...ich denke er wurde nicht vermisst. Sorry aber auf solche Mitmenschen kann ich gut verzichten. Falls er Geld bekommt sollte er sich einen Heimtrainer zulegen...da kann er mit seinem Knie nicht so viel Schaden anrichten....
Die Sache ist doch ganz einfach. Im Verkehr soll man immer auf den Schwächeren achten.
Das hat dieser Radfahrer grob missachtet.
Zu grob und vor allem zu schnell für die Verhältnisse.
Ein Autofahrer im Straßenverkehr, in einer vergleichbaren Situation, hätte mit mindestens Bußgeld rechnen müssen.