Eine ältere Dame mit wuscheligem Haar, Hawaii-Hemd und Sonnenbrille. Sympathisch und süß sollte die Comic-Figur sein, die zeigt, wie man sich im Krankenhaus zu verhalten hat. Das Ziel: Patienten sollen selbst mithelfen, wenn es um ihre Sicherheit und Gesundheit geht.
Wie verhält sich ein Vorzeige-Patient? "Zum einen sollte er sich als Partner von Ärzten und Pflegern sehen", erklärt Florence Braun, Qualitätsmanagerin der Klinik St. Josef in St. Vith. "Er soll Fragen stellen, wenn er etwas nicht versteht, und den Arzt informieren, wenn er Medikamente von zuhause nimmt oder Allergien und Unverträglichkeiten hat, damit keine Nebenwirkungen entstehen."
"Zum anderen sollte er immer sein Krankenhaus-Armbändchen tragen." So können Verwechslungen vermieden werden. Denn bei Älteren ist es schon mal so, dass der Rufname sich von dem im Ausweis unterscheidet.
All diese Ratschläge für einen sicheren Aufenthalt wollten die Krankenhaus-Verantwortlichen möglichst einfach vermitteln. Eine junge und kreative Sichtweise sollte her. So entstand Kontakt mit der Kunst-Abteilung im Königlichen Athenäum.
Dort ist 'Lizzy Nelles' entstanden - auf dem Papier der Schülerin Elisa Niederkorn. "Ich hatte die Idee zu dieser alten süßen Dame, eine kleine gewiefte Person. Ich fand sie sympathisch und meine Mitschüler auch. Deswegen haben wir uns für sie entschieden."
Gemeinsam mit den Mitschülerinnen Aurélie, Dana, Laura und Lauriane wurden die anderen Figuren kreiert. Die Comics haben sie im Rahmen des Kunst-Unterrichts von Phetchuap Bunkeut gezeichnet. Alle waren miteinbezogen. "Wir haben Hintergründe und Vordergründe meistens aufgeteilt. Und auch das Zeichnen und das Anfärben wurden immer aufgeteilt", erzählt Elisa.
Kennen lernen wird man die Comics rund um Lizzy Nelles ab kommender Woche - sobald man als Patient im Krankenhaus eincheckt. Die Verantwortlichen hoffen, dass die Informationen so noch besser bei den Patienten hängen bleiben.
Raffaela Schaus